Auszug - Antwort auf Anfrage des AM Detlev Stolzenberg (Die Unabhängigen): Aktion zur Förderung des Busverkehrs an den Advents-Samstagen  

26. Sitzung des Bauausschusses
TOP: Ö 5.1.1
Gremium: Bauausschuss Beschlussart: zur Kenntnis genommen / ohne Votum
Datum: Mo, 16.12.2019 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:02 - 18:16 Anlass: Sitzung
Raum: Foyer der Bauverwaltung
Ort: Mühlendamm 12, Lübeck
VO/2019/08407-01 Antwort auf Anfrage des AM Detlev Stolzenberg (Die Unabhängigen): Aktion zur Förderung des Busverkehrs an den Advents-Samstagen
   
 
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senatorin Joanna HagenBezüglich:
VO/2019/08407
Federführend:5.610 - Stadtplanung und Bauordnung Bearbeiter/-in: Drochner, Doris
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

 


Anlass:

Anfrage von Herrn AM Detlev Stolzenberg in der Sitzung des Hauptausschusses am 26.11.2019 (VO/2019/08407) mit der dortigen Überweisung zur Beantwortung an den Bauausschuss:

 

Fragen:

Im vergangenen Jahr wurde an einem Adventssamstag ein kostenloser Busverkehr angeboten. Die Aktion war sehr erfolgreich. Nach der öffentlichen Berichterstattung wurden 30% mehr Fahrgäste generiert bei Gesamtkosten von 50.000 Euro.

 

1. Gibt es auch in diesem Jahr Überlegungen, eine Aktion zur Förderung des Busverkehrs an den Advents-Samstagen durchzuführen und mit welchem Ergebnis?

 

2. Wäre für solch eine Aktion ein Beschluss der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck notwendig?

 

3. Könnte als Advents-Aktion auch statt eines kostenlosen Busverkehrs ein geringerer Fahrpreis angeboten werden, z.B. 1,00 Euro für Erwachsene?

 

4. Wie könnten die Aufwendungen für den Einzug dieses reduzierten Fahrpreises gering gehalten werden?

 

Antworten durch den Stadtverkehr Lübeck:

 

1. Gibt es auch in diesem Jahr Überlegungen, eine Aktion zur Förderung des Busverkehrs an den Advents-Samstagen durchzuführen und mit welchem Ergebnis?

Die Marketingaktion des „Tages der offenen Bustür“, an dem für einen Samstag im Advent der ÖPNV kostenlos nutzbar war, war eine einmalige Aktion. Folglich gibt es in diesem Jahr keine weiteren Aktionen in diese Richtung. Die genannten Kosten von 50.000 Euro sind so nicht korrekt. Die entgangenen Fahrgeldeinnahmen und die Mehrkosten aufgrund des Einsatzes von mehr Bussen und Fahrern beliefen sich auf insgesamt 80.000 Euro netto. Ggf. kommt noch ein Steuerausgleich für entgangenen Gewinn hinzu. Dauerhaft hat diese Aktion nicht nachhaltig für mehr Fahrgäste im ÖPNV gesorgt.

 

2. Wäre für solch eine Aktion ein Beschluss der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck notwendig?

Sollte es gewünscht sein, dass ähnliche Aktionen folgen, ist ein Ausgleich für Mehrkosten und entgangenen Gewinn durch die Hansestadt Lübeck bereit zu stellen. Hierfür ist ein Bürgerschaftsbeschluss notwendig.

 

3. Könnte als Advents-Aktion auch statt eines kostenlosen Busverkehrs ein geringerer Fahrpreis angeboten werden, z.B. 1,00 Euro für Erwachsene?

 

Grundsätzlich wäre dies möglich. Für das Jahr 2019 ist eine Umsetzung allerdings zeitlich nicht mehr realistisch. Zu beachten ist, dass

 

- jede „Rabattaktion“ oder Marketingaktion im SH-Tarif genehmigt werden muss. Hierfür ist ein Vorlauf von mindestens 14 Tagen zu rechnen.

 

- Die Dienstbesetzung für zusätzliche Busse ist unter Beachtung der Mitbestimmungsrechte durchzuführen. Für umfangreiche Aktionen (55 zusätzliche Personale für die Aktion im Jahr 2018) wird ein Vorlauf von ca. drei Wochen benötigt. Eine solche Aktion ist ausschließlich durch Überstunden im Fahrdienst umsetzbar, da SL und LVG nur das Personal für den tatsächlichen Fahrplanbedarf vorhalten. Bei eintägigen und einmaligen Aktionen, wie in 2018 ist dies eher umsetzbar, als über einen längeren Zeitraum bzw. an mehreren Aktionstagen.

 

- Wir weisen auf eine mögliche Negativwirkung einer solchen Aktion hin: Abo Kunden werden benachteiligt; durch den Kassier Vorgang bei hohem Fahrgastaufkommen kann es zu erhöhter Verspätungslage kommen.

 

- Mehrkosten und entgangene Gewinne sind durch die Hansestadt Lübeck auszugleichen.

 

4. Wie könnten die Aufwendungen für den Einzug dieses reduzierten Fahrpreises gering gehalten werden?

Dem Stadtverkehr Lübeck sind keine Maßnahmen bekannt, den Aufwand für den Einzug eines reduzierten Fahrpreises gering zu halten, die nicht bei anderen zu hohen Aufwendungen führen (z.B. Ticketausgabe im Vorverkauf durch die Hansestadt Lübeck oder ähnliches). Die Service-Center von SL und LVG sind heute schon gut ausgelastet.

 

 

 


Der Bauausschuss nimmt Kenntnis.