Auszug - Start der Bioabfallkampagne  

48. Sitzung des Werkausschusses EBL
TOP: Ö 4.2.1
Gremium: Werkausschuss EBL Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 23.04.2018 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:04 - 17:46 Anlass: Sitzung
Raum: Entsorgungsbetriebe
Ort: Malmöstraße 22, Lübeck
 
Wortprotokoll

Bioabfallkampagne

Herr Dr. Verwey berichtet über die  Bioabfallkampagne und der am Freitag stattgefundenen Auf­taktveranstaltung anhand einer Power-Point-Präsentation. Das Ziel mit der Kam­pagne in die Medien zu gelangen, sei sehr erfolgreich erreicht worden. Es gab Fernseh- und Radioberichte sowie Berichterstattungen in den Printmedien. Eine insgesamte Auswertung müsse noch erfolgen, da der Auftakt zeitgleich auch bei etli­chen anderen Betrieben überall in Norddeutschland erfolgt sei. Um das Thema im Be­wusstsein der Bürger zu verankern, werde die Kampagne ca. ein halbes Jahr laufen.

 

Plastik in Gewässern

Aufgrund einiger Fragen aus dem Ausschuss greift Herr Dr. Verwey das Thema auf. Hinter­grund dazu ist der Vorfall in der Kläranlage Schleswig (Plastikteile in der Schlei), der durch die Presse ging, und gibt das Wort an Herrn Thyen. Dieser berichtet, dass die Fachwelt nach wie vor rätselt, wie die relativ großen Mengen in die Schlei gelangen konnten. Einen solchen Vorfall schließt er für die EBL aus, da diese keine solche verursachenden geschredderten Essenreste annehmen. Auszuschließen sei jedoch nicht, dass Mikroplastikteile (z.B. aus Zahncreme, Abrieb aus Waschvorgängen usw.) auch bei uns ins Wasser gelängen. Ein Vorfall in der Größenordnung wie in Schleswig dürfte ausgeschlossen werden. Das wurde auch vom Umweltministerium Schleswig-Holstein bereits untersucht und bestätigt.

 

Sauberes Lübeck

Herr Dr. Verwey berichtet über die gelungene Veranstaltung am 17.03.2018, die auch dieses Jahr sehr gut angenommen wurde (ca. 3.000 Freiwillige), obwohl die Temperaturen an die­sem Tag sehr frostig waren. Gesammelt wurden ca. 15,3 t Müll; das war etwas weniger als letztes Jahr. Die EBL werden ihre Unterstützung auch nächstes Jahr für diese Veranstaltung fortführen und diese  noch mehr bewerben.

 

Situation mit den Altkleidern

Herr Dr. Verwey erläutert, dass die internationalen Krisen derzeit zu Schwankungen  und eingeschränkten Absatzwegen auf dem Markt führen. Neben den EBL sammeln auch Dritte Altkleider. Die Absatzprobleme führen jetzt dazu, dass die privaten Anbieter ihre Dienste sofort einschränken und die Abholrhythmen bei den Containern nicht eingehalten werden. Die Auswirkung ist, dass die EBL sich um die überquellenden Altkleider kümmern müssen. Die EBL sind sehr bemüht, allem nachzukommen, haben aber dieselben Absatzprobleme wie alle anderen auch.

 

Herr Krause fragt noch, ob den Drittanbietern nicht Auflagen (Ordnungsgelder, Androhung des Entzugs der Sammelerlaubnis) auferlegt werden können.

Herr Dr. Verwey informiert, dass die EBL bereits seit zwei Jahren mit dem Sachgebiet Son­dernutzung in Kontakt stehen. Laut Herrn Rehberg sollen die Genehmigungen überprüft werden; er hat bereits darüber mit Frau Kappelmann vom Bereich Recht gesprochen.

 

Dr. Koß – Frage zu Mikroplastik im Wasser

Herr Dr. Koß fragt mit Bezug auf die Teerhofinsel nach, ob eine Aufrüstung des Klärwerks Sinn mache. Das wird von Herrn Thyen zum jetzigen Zeitpunkt verneint.

Zurzeit laufen zwei Studien seitens des Umweltministeriums in Kiel. Dafür wurden mehrere Kläran­lagen zwecks ausführlicher Untersuchungen und Probenentnahmen ausgewählt. Obwohl sich Lübeck ebenfalls beworben hat, kam unsere Kläranlage nicht in diese Auswahl, jedoch ein Klärwerk in Flensburg, dass eine ähnliche Filtration wie unsere ausweist. Wenn die Er­gebnisse vorliegen, werden auch die EBL diese erhalten.

Selbst können die EBL Messungen nicht anstoßen, weil noch  nicht bekannt ist, wonach zu suchen sei. Es brauche eine bundesweite Entscheidung, wie weiter verfahren werden soll.

Herr Schaafberg konstatiert, dass Verzicht auf Mikroplastikder beste Weg sei.

Zusätzlich spricht er sich dafür aus,  bei Sondergenehmigungen Sicherheitsleistungen für den Fall aufzunehmen, dass der Allgemeinheit Kosten entstehen, wenn den Verpflichtungen nicht nachge­kommen wird. Herr Senator Hinsen stimmt dem grundsätzlich zu, weist aber darauf hin, dass nicht die EBL primär dafür zuständig seien, sondern der Bereich Stadtgrün und Verkehr.

 

Kompost – Absatzprobleme

Herr Zahn fragt nach, ob man im Hinblick auf die Absatzprobleme beim Kompost bzgl. des Vertrages in Nachverhandlungen mit eintreten könne.

Was die Plastikteile betrifft,  läuft die Kampagne #wirfuerbio derzeit fast flächen­deckend in Norddeutschland. Wir sind uns der Situation bewusst und mit unseren Vertrags­partnern im regelmäßigen Gespräch.