Auszug - Mündlicher Bericht (4.491) Denkmalpflege - Schule Groß Steinrade  

Sitzung des Bauausschusses
TOP: Ö 4.2.2
Gremium: Bauausschuss Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 02.11.2015 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 21:20 Anlass: Sitzung
Raum: Foyer der Bauverwaltung
Ort: Mühlendamm 12, Lübeck
 
Wortprotokoll

Herr Lötsch möchte wissen, warum die Unterschutzstellung der Schule Groß Steinrade zu diesem Zeitpunkt geschehen sei

Herr Lötsch möchte wissen, warum die Unterschutzstellung der Schule Groß Steinrade zu diesem Zeitpunkt geschehen sei.

Frau Dr. Hunecke erläutert, dass die Unterschutzstellungen bisher nie systematisch erfolgt seien, sondern man sich an aktuellen privaten bzw. öffentlichen Baumaßnahmen orientierte, der überblicklichen Denkmalerfassung hinke man allerdings hinterher.

Frau Dr. Hunecke erläutert, dass das neue Landesdenkmalschutzgesetz zum 30.01.2015 in Kraft getreten sei und sich dadurch die Verfahren geändert hätten. Die Unterschutzstellung sei nun kein Verwaltungsakt mehr, sondern lediglich eine Eintragung in eine Liste. Da es nicht leistbar sei, alles zeitgleich abzugleichen, orientiere man sich immer noch an aktuellen Baumaßnahmen.

 

Herr Lötsch möchte wissen, wie die Zusammenarbeit zwischen GMHL und der Denkmalpflege bei öffentlichen Gebäuden sei.

Frau Dr. Hunecke führt aus, dass es mehrere Ebenen der Zusammenarbeit mit dem FB5 gäbe, diese allerdings nicht immer störungsfrei ablaufen würden. Es fänden allerdings regelmäßige Koordinierungsgespräche zwischen den Fachbereichen 4 und 5 statt, unabhängig davon, ob es sich um öffentliche oder private Objekte handele. Die Bauanträge der Innenstadt würden der Denkmalpflege alle zur Kenntnis gegeben werden.

 

Herr Prieur sieht es als fragwürdig an, dass die Unterschutzstellung erst jetzt umgesetzt worden sei, obwohl die Maßnahmen an der Schule in Groß Steinrade doch schon lange hätten bekannt sein sollen und es dadurch zu einer Kostensteigerung komme.

Frau Dr. Hunecke entgegnet, dass die Denkmalpflege im Bezug auf die angesprochene Schule sehr große Kompromissbereitschaft gezeigt habe, indem beispielsweise keine aufwendige, bauhistorische Untersuchung zu erstellen sei, sondern lediglich eine einfachere Dokumentation.

 

Frau Friedrichsen zeigt sich geschockt, dass es seitens des Denkmalschutzes einen Rundumschlag gegeben habe. Sie hätte sich eher Informationen aus dem Bereich gewünscht.

Frau Dr. Hunecke weist darauf hin, dass diese Tätigkeit nur von einer Person ihres Bereiches wahrgenommen werde und dann auch noch mit einer reduzierten Stundenzahl von 20 Stunden. Ihrer Meinung nach sei eine zeitnahe Umsetzung des Gesetzes nicht mit dem Bestandspersonal zu gewährleisten.

 

Herr Stolzenberg weist darauf hin, dass es per Satzung festgelegt sei, dass das Gebäude erhalten bleiben müsse, daher hätte man die Denkmalpflege von Anfang an beteiligen müssen.

 

Herr Stolzenberg möchte wissen, wie es bei anderen Schulen in der Hansestadt Lübeck bezüglich einer Unterschutzstellung aussehe.

Frau Dr. Hunecke erörtert, dass es bislang keine abschließende Antwort hierauf gäbe, aber gemäß Stand 2014 sind 18 Schulen eingetragenes Kulturdenkmal und sechs weitere Schulen (Dom-Schule, Pestalozzi-Schule, Schule Niederbüssau, IGS Schlutup, Bugenhagenschule und Brockesschule) sind als einfaches Kulturdenkmal festgelegt. Diese müssten noch überprüft werden.

 

Herr Bunk stellt dar, dass die Zusammenarbeit zwischen GMHL und Denkmalpflege in der Regel kooperativ und konstruktiv verlaufe. Von der Unterschutzstellung der Schule Groß Steinrade sei man beim GMHL im Laufe des Baugenehmigungsverfahrens überrascht worden. Die anschließenden Gespräche mit der Denkmalpflege hatten zum Ergebnis, dass die ursprünglich durch die Auflagen des Denkmalschutzes vorzusehenden finanziellen Mehraufwendungen reduziert werden konnten. Nach heutigem Kenntnisstand belaufen sich die Mehrkosten auf rund 50.000 Euro im Vergleich zu den in der EW-Bau ausgewiesenen Kosten.

 

Der Bauausschuss nimmt Kenntnis.

 

 

Der Vorsitzende beantragt eine Unterbrechung der Sitzung und unterbricht diese (18:55 Uhr).