Herr Schröder führt aus, dass bei der Verwaltung bezüglich des ehemaligen Schlachthofgeländes in der Schwartauer Allee aktuell mehrere Anliegen in schriftlicher Form eingegangen seien, die er kurz vorstellen und erläutern möchte.
Herr Schröder stellt das aktuelle Konzept des Investors Herrn Thorsten Schulze vor und betont, dass trotz einiger städtebaulicher Verbesserungen gegenüber der vorherigen Konzeption die Verwaltung nach wie vor die zugrunde gelegten Größenordnung des Einzelhandels mit insgesamt 3.800 qm Verkaufsfläche für diesen Standort als deutlich überhöht bewerte und diesem Konzeptbestandteil nicht zustimmen könne. Er plädiert stattdessen für die Entwicklung eines vergrößerten Wohnungsbaustandortes mit Grünzug und der Aufwertung des ca. 370 m südlich gelegenen bestehenden Einzelhandelsstandortes, der die Nahversorgungsfunktion für das umliegende Quartier erfülle. Er erwähnt darüber hinaus, dass es einen weiteren Konzeptvorschlag der „COOP – eingetragenen Genossenschaft“ mit einem geringeren Verkaufsflächenansatz und ein Schreiben der Initiative „Brolingplatz“ zur Nahversorgung im Bereich Lohmühle gäbe.
Herr Dr. Brock möchte wissen, um welches Gebäude (grau staffiert) es sich neben den Areal handele.
Herr Schröder erläutert, dass dies das Kühlhaus der Fa. Nordfrost sei, welches noch genutzt werde und sich auf einer anderen privaten Fläche befände.
Herr Lötsch möchte wissen, wie das geplante Gebiet erschlossen werden solle, in welcher Form der Warendorpplatz überplant werde und welche Sortimente vom geplanten Einzelhandel angeboten würden.
Herr Schröder erläutert, dass die interne Erschließung der Wohnbebauung über eine Privatstraße erfolgen solle und die Anlieferung des Verbrauchermarktes über die Katharinenstraße. Der Parkplatz des Marktes könne sowohl über die Katharinenstraße, als auch über die Schwartauer Allee angefahren werden, über die letztere Straße allerdings nur nach dem Konzept „rechts rein und rechts raus“.
Herr Schröder erklärt weiter, dass der Warendorpplatz derzeit eine private Fläche sei.
Herr Schulze ergänzt, dass er mit dem Eigentümer des Platzes in Verhandlung stünde.
Bezüglich der Frage nach dem Sortiment erläutert Herr Schulze, dass die Firma „Kaufland“ dort eine Nahversorgung plane, bei der sich die Fläche für rein zentrenrelevante Sortimente auf 200 qm beschränke.
Herr Freitag möchte wissen, wo die Hauptzufahrt zum Verbrauchermarkt geplant sei.
Herr Schulze erläutert, dass dies über die Schwartauer Allee ablaufen solle, allerdings, wie auch schon bei einer Veranstaltung der CDU-Fraktion erwähnt nur „rechts rein und rechts raus“.
Herr Pluschkell möchte wissen, mit welchen Mitteln man die beschränkte Zu- und Abfahrt einhalten wolle, bzw. welche baulichen Mittel zur Umsetzung eingeplant seien.
Herr Schulze erklärt, dass dies die Aufgabe des Gutachters sei, aber dem Verbrauchermarkt auch nicht daran gelegen sei auf der Schwartauer Allee einen Rückstau durch abbiegende Fahrzeuge zu verursachen.
Herr Quirder äußert seine Bedenken bei der vorliegenden Planung, da seiner Meinung nach ein Einzelhandel dort vermehrt Verkehre anziehen werde. Bezüglich der Größe der Einzelhandelsfläche teilt Herr Quirder die Meinung der Verwaltung, dass diese deutlich unter 2.000 qm liegen müsse. (Änderung gemäß Bauausschuss vom 02.11.2015 – TOP 1.3).
Frau Friedrichsen würde es begrüßen, wenn die Hansestadt Lübeck dort den massiv geforderten Wohnungsbau realisieren würde. Sie möchte weiterhin wissen, welche Funktion der Warendorpplatz in der momentanen Planung einnehmen werde.
Herr Schröder erläutert, dass die Querung über den Platz einen weiteren Zugang zum dortigen Quartier ermöglichen solle.
Herr Stüttgen möchte wissen, ob der Einzelhandel noch seinen notwendigen Umsatz machen könne, wenn die Einzelhandelsflächen reduziert werden.
Herr Schröder führt aus, dass direkt angrenzend 130 bis 140 neue Wohneinheiten geplant seien.
Zur Bewertung des Einzelhandelsgutachtens führt Herr Schröder aus, dass das vorgelegte Gutachten im Hinblick auf eine eventuelle rechtliche Anfechtbarkeit voraussichtlich nicht zu beanstanden sei, gleichwohl die Verwaltung deren inhaltliche Einschätzung zur Verträglichkeit der Verkaufsflächen-Größenordnung nicht teilt. Diese Form des Verbrauchermarktes zielt – trotz gleicher bzw. ähnlicher Sortimentsstruktur - auf einen über die Nahversorgung deutlich hinausgehenden Einzugsbereich (angenommene Autofahrt von 10 – 15 Minuten).
Herr Nemitz sieht in dem Entwurf des Investors viele gelungene Elemente, wie zum Beispiel den Grüngürtel oder die Durchmischung zur Schwartauer Allee hin. Er möchte wissen, ob es ein Gegengutachten zum bestehenden Gutachten gäbe.
Herr Dr. Brock möchte wissen, warum hier kein reiner Wohnstandort möglich sei.
Herr Schulze erklärt, dass alle Möglichkeiten von ihm durchgerechnet wurden. Bei einer Bebauung müsse es zu einer 100%-igen Versiegelung kommen, in dem Boden werden großflächige kontaminierte Stoffe vermutet. Alles zusammen mache die Investition sehr teuer. Herr Schulze führt weiter aus, dass er alle Lübecker Wohnungsbauunternehmen angeschrieben habe, aber nur eine Gesellschaft ihm Wohnungsbau angeboten hätte. Ergänzend zum Gutachten erläutert er, dass dies eine Stärkung des Standortes prognostiziere.
Herr Dr. Brock möchte wissen, was das Entwurfskonzept der „COOP“ und der Initiative beinhalte. Er bittet dies dem Protokoll beizufügen und auch den Antrag des vorhabenbezogenen B-Plans des Investors.
Herr Schröder sagt zu, dies dem Protokoll beizufügen.
Herr Howe lobt die großen grünen Flächen und möchte wissen, ob dort sozialer Wohnungsbau unterzubringen sei.
Herr Schulze erwähnt, dass ihm Fördergelder zum sozialen Wohnungsbau in Aussicht gestellt wurden, bei einer Umsetzung eines 50%-igen Anteils, bei dem wiederum 20% für Flüchtlinge umgesetzt werden sollen.
Frau Göhler spricht den hohen Anteil von Senioreneinrichtungen und Betreutem Wohnen im Hinblick auf kurze Wege zur Versorgung an.
Herr Stolzenberg weist auf die drastisch veränderte Situation auf dem Wohnungsmarkt hin und würde einen neuen Anlauf für mehr Wohnungsbau als sinnvoll erachten. Die Nahversorgungssituation sei seiner Meinung nach seitens der Verwaltung gut dargestellt worden, auch im Hinblick auf das Einzelhandelskonzept. Herr Stolzenberg wünsche sich ergänzend eine fachliche schriftliche Empfehlung der Verwaltung, welches der vorliegenden Konzepte als umsetzbar angesehen werde.
Herr Schröder erklärt, dass im Einzelhandelskonzept der Stadt, der ehemalige Schlachthof als zu prüfender Standort festgelegt sei.
Herr Rosenbohm möchte wissen, wie die unterschiedlichen Verkaufsflächen-Verlagerungsquoten für die Schwartauer Landstraße von 10,3% auf nun 13% zustande kämen.
Herr Schröder verweist auf die aktualisierte Fassung des Gutachtens.
Weiterhin möchte Herr Rosenbohm wissen, wo die verkehrlichen Auswirkungen bei dem Verkehrsgutachten zur Lohmühle, in der Schwartauer Allee liegen sollen.
Herr Pluschkell ergänzt, dass das gesamte Verfahren schon seit einiger Zeit laufe und demnach das Verkehrskonzept an die aktuellen Verkehrssituationen angepasst werden müsste.
Herr Pluschkell möchte wissen, wie eine Sanierung des Gebietes in der Praxis aussehe, ob der Boden mit Betonplatten abgedeckt werde und wie die momentanen Eigentumsverhältnisse sich darstellen.
Herr Schulze erläutert, dass er eine vertragliche Zusage habe, dass er bei Umsetzung des Bauvorhabens der Grundstückseigentümer werde. Bezüglich des kontaminierten Bodens müsse man von einem Bodenaustausch ausgehen.
Herr Schulze erklärt weiterhin, dass er als Eigentümer die Freiheit der Entscheidung habe, welcher Einzelhändler sich auf dem Gebiet niederlassen werde. Eine Einigung mit „COOP“ konnte nicht erzielt werde, da man sich bei verschiedenen Faktoren nicht einig war.
Herr Lötsch stellt klar, dass der Bauausschuss nicht für die einzelnen Betreiber zuständig sei, sondern u.a. für die Struktur und Gesamtgröße des Einzelhandels.
Frau Kempke vom Lübeck Management, der vom Bauausschuss Rederecht erteilt wurde, möchte wissen, ob es auch Planungen bezüglich Wohnungsbau für das Areal zwischen der Katharinenstraße und den Gleisen gäbe und wie dort die Eigentumsverhältnisse seien.
Herr Schröder erläutert, dass das Gelände sich im Privateigentum eines anderen Eigentümers befände.
Herr Pluschkell möchte wissen, wie die von Herrn Schulze genannten Kosten zustande kämen.
Herr Schulze führt aus, dass er von 25 Mio. Euro an Investitionskosten ausgehe.
Frau Kaske sieht die geplante Fläche für Betreutes Wohnen zwischen der Schwartauer Allee und dem Parkplatz des Verbrauchermarktes als ungeeignet an.
Herr Schulze weist auf die im Gutachten positive Herausstellung hin.
Frau Friedrichsen möchte wissen, wie alt die Aussagen der Lübecker Wohnungsunternehmen im Bezug auf die Umsetzung von Wohnungsbau auf dem Gelände seien und ob es angedacht sei die Häuser an das Fernwärmenetz der Stadtwerke Lübeck anzuschließen.
Herr Schulze erläutert, dass die Möglichkeit eines Fernwärmeanschlusses bestünde, wenn es denn gewünscht sei und führt aus, dass die Nachfragen von 2012 seien, aber zwischendurch immer mal wieder Nachfragen an die Gesellschaften gegangen seien.
Herr Lötsch schlägt vor, dass von der Verwaltung alle Unterlagen vom Investor (aktualisiertes Einzelhandelsgutachten, Internet-link zum Zentrenkonzept der Hansestadt Lübeck (www.stadtentwicklung.luebeck.de/Stadtplanung/Region/Gesamtstadt/Konzepte Gesamtstadt/Einzelhandelskonzept), das Schreiben von COOP, das Schreiben der Bürgerinitiative Brolingplatz zur Lohmühle und der Antrag von Herrn Schulze zur Einleitung eines B-Planverfahrens) dem Protokoll beigefügt werden, so dass in einer der nächsten Bauausschusssitzung eine vertiefende Erörterung erfolgen könne. (Hierzu siehe Anlagen).
Herr Stolzenberg bittet noch um Ergänzung einer schriftlichen fachlichen Bewertung der Verwaltung im Bezug auf die verschiedenen Konzepte. Herr Schröder sagt dies für eine der nächsten Sitzungen zu.
Der Bauausschuss nimmt Kenntnis.