Auszug - Finanzielle Situation des Lübecker Theaters - mündlicher Bericht  

10. Sitzung des Ausschusses für Kultur und Denkmalpflege
TOP: Ö 8
Gremium: Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 09.03.2015 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 18:10 Anlass: Sitzung
Raum: Mittelsaal im Kanzleigebäude
Ort: Breite Straße 62, 23552 Lübeck
 
Wortprotokoll

Der Ausschussvorsitzende Herr Stabe begrüßt Herrn Schwandt, den geschäftsführenden Theaterdirektor und bittet ihn, den Ausschuss über die finanzielle Situation des Lübecker Theaters zu berichten

 

Der Ausschussvorsitzende Herr Stabe begrüßt Herrn Schwandt, den geschäftsführenden Theaterdirektor und bittet ihn, den Ausschuss über die finanzielle Situation des Lübecker Theaters zu berichten. Herr Schwandt stellt zunächst die Finanzplanung bis 2020 vor. Er rechnet für das Jahr 2015 mit einem Defizit von 337.800 Euro. Ohne Gegenmaßnahmen würde sich das Defizit in fünf Jahren auf über 1 Million Euro erhöhen. Ohne Erhöhung des städtischen Zuschusses oder eines Stellenabbaus von rund 20 Mitarbeitern, in allen Bereichen der städtischen Bühnen, würden die Verluste nicht aufgefangen werden können. Herr Schwandt versichert, dass an der hohen Qualität der Aufführungen nicht gespart werden würde, ggf. müssten die Aufführungen reduziert werden. Das größte finanzielle Problem sind die Tarifsteigerungen des öffentlichen Dienstes für die 285 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für das Jahr 2016 werden 2,5 bis 3,5 Prozent erwartet. Ein möglicher Ausstieg aus dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst ist in einer Vollversammlung der Beschäftigten gescheitert. Dagegen sprach sich auch eine politische Mehrheit aus. Er hält die Landesfinanzierung für das Lübecker Theater für ungerecht. Auch eine Zuschusserhöhung aus dem Finanzausgleichsgesetz hält er eher für unrealistisch. Die Aufführungen des Theaters haben eine unverändert weit überdurchschnittlicher Auslastung von 80 bis 90 Prozent.. Rund 220 von 580 Veranstaltungen sind jedes Jahr ausverkauft. Das Theater hat 500 Dauerkarteninhaber und erzielt 3,6 Millionen Euro Eigeneinnahmen. Der Ausschussvorsitzende dankt Herrn Schwandt für den Bericht und weist darauf hin, dass das Konsolidierungskonzept des Theaters in Allris eingestellt ist und dem Protokoll beigefügt wird.

 

Frau Kramm und AM Herr Junghans sprechen zu den Kostensteigerungen. AM Frau Zunft erkundigt sich nach dem Synergieeffekt in Bezug auf den Tourismus der Stadt. Herr Schwandt antwortet, dass rd. 30.000 Leute Karten im Vorverkauf ordern. Als Beispiel nennt er Besucher, die aus Bremen kommen und dann auch in der Regel in Lübeck übernachten. AM Herr Petereit spricht zu einer möglichen Erhöhung der Landesmittel und verweist darauf, dass das Kieler Landestheater im Verhältnis zum Lübecker Theater mehr Geld erhält. Frau Senatorin Weiher spricht zur Theatersituation in Schleswig-Holstein und lobt das Theaterkonzept von Herrn Schwandt. Die Theaterleitung habe an sämtlichen Schrauben gedreht, weitere Einsparungen seien aber nur über einen Stellenabbau möglich, der alle Bereich betreffen würde. Sie teilt auch die Auffassung von Herrn Schwandt zum Haustarif und dankt für den Vortrag. AM Frau Schedel spricht zu der Ausgabe von ermäßigten Karten. AM Herr Petereit erklärt, dass die Stellen noch nicht gestrichen sind. Dies bestätigt Frau Senatorin Weiher. AM Frau Vibach vom Seniorenbeirat erklärt, dass die Theaterkarten für die Seniorinnen und Senioren zu teuer sind. Nach ihrer Auffassung sollte man günstigere Karten für die Nachmittagsvorstellungen anbieten. Nach ihrer Auffassung sollte das Theater auch eine soziale Aufgabe haben. Der Ausschussvorsitzende Herr Stabe forderte die Politiker auf, hinsichtlich der Landesförderung ihre Vertreter im Landtag anzusprechen.