Auszug - Mitteilungen der Verwaltung  

10. Sitzung des Ausschusses für Kultur und Denkmalpflege
TOP: Ö 6
Gremium: Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 09.03.2015 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 18:10 Anlass: Sitzung
Raum: Mittelsaal im Kanzleigebäude
Ort: Breite Straße 62, 23552 Lübeck
 
Wortprotokoll

Herr Hatscher stellt den Jahresbericht 2014 der Stadtbibliothek Lübeck vor und legt einige Exemplare des Berichtes aus

 

Herr Hatscher stellt den Jahresbericht 2014 der Stadtbibliothek Lübeck vor und legt einige Exemplare des Berichtes aus. Er führt aus, dass es in den vergangenen Jahren einen Abbau von einem Drittel der Personalstellen gegeben hat. Auf der anderen Seite ist jedoch eine Nutzungssteigerung um den Faktor 2,5 zu verzeichnen. Während die Mitarbeiter bundesweit  ein Durchschnittsalter von 41 Jahren aufweisen, sind es im Durchschnitt bei der Hansestadt Lübeck über 47 Jahre und bei der Stadtbibliothek über 51 Jahre. Aktuell ist die Stelle einer Bibliothekarin seit August vakant und über eine externe Wiederbesetzung noch nicht vom Bürgermeister entschieden. Vor diesem Hintergrund stellt Herr Hatscher heraus, dass ein „schneller-höher-weiter“ nicht realistisch ist, er prognostiziert einen Rückgang der Leistungszahlen. Bereits derzeit gehen die reinen Ausleihzahlen zwar leicht zurück, die Medien- und Bibliotheksnutzung habe sich dagegen jedoch aufgrund der Angebotsentwicklung der Stadtbibliothek erheblich intensiviert. Die Veränderung der Bibliothek als Lernort unter Einbeziehung elektonischer Medien sei konzeptionell entscheidend. Die persönliche Nutzung der Bibliothek stieg seit 2006 um 11,2 %, die elektronische um 689 % - dabei ist die virtuelle Nutzung keinesfalls weniger arbeitsintensiv, da zu ihrer Ermöglichung z.B. Datenbanken zu abonnieren, zu installieren, zu pflegen und die technischen Voraussetzungen vorzuhalten sind. Zusammengenommen stieg die Nutzung auf das 2 1/2fache. Die tägliche Nutzung betrug 2014 - 968 persönliche und 1.728 virtuelle Nutzungen. Im Vergleich zum Jahr 2006 waren es 884 persönliche und 221 virtuelle Nutzungen. Herr Hatscher schließt mit der Feststellung, dass die aktuellen Zahlen sehr hoch liegen und der Verlust von Fachprofilen schnellstmöglich gestoppt werden sollte, wenn die Stadtbibliothek als zukunftsfähige Bildungseinrichtung erhalten werden soll. Nachfragen seitens der Ausschussmitglieder AM Herr Rieckmann, AM Herr Junghans, AM Frau Zunft, AM Frau Schedel und AM Frau von Holt bezüglich Digitalisierung, E-Medien und E-books beantwortet Herr Hatscher. Dabei betont er, dass die Stadtbibliothek Lübeck mit 1.900 Bibliotheken aus 8 norddeutschen Bundesländern als eines der Gründungsmitglieder sich in einer Kooperation befindet, die u. a. elektronische Angebote gemeinsam bereitstellen. Die Nachfrage von AM Frau Zunft zur Personalausstattung, wird von Herr Hatscher dahingehend beantwortet, dass zwar mehr Stellen überaus wünschenswert wären, doch es primär um den Erhalt und um die externe bibliotheksfachliche Wiederbesetzung der vakant werdenden Stellen gehen sollte. Frau Senatorin Weiher hebt hervor, dass der Abbau von Personalstellen in der Stadtbibliothek im Jahresbericht nachlesbar ist und von den 53,25 vorhandenen Planstellen zurzeit lediglich 48,4 besetzt sind. Sie habe zudem bei ihrem persönlichen Besuch in den Einrichtungen der Stadtbibliothek den Eindruck gewonnen, dass das vorhandene Personal sehr stark belastet und weit überdurchschnittlich engagiert ist. Daher sind auch bibliotheksfachliche Wiederbesetzungen bei eintretenden Vakanzen sei dringend erforderlich. Der Ausschuss stimmt dieser Einschätzung zu.

 

Frau Jakubczyk informiert den Ausschuss über die Situation der Probenräume für Musikbands in der Cambrai-Kaserne. Die Lübecker Nachrichten hatten berichtet, dass die Mietverträge von seiten des Landes gekündigt werden und die Bands ausziehen müssen, da das Gebäude verkauft werden soll. In dem Gebäude stehen den Musikern auf 3 Etagen 52 Probenräume zur Verfügung. Die Zuständigkeit für das Gebäude liegt jetzt beim Land Schleswig-Holstein, da der Bund die Immobilie Kiel zur Verwendung und damit evtl. zum Verkauf überlassen hat. Frau Jakubczyk erklärt, dass der Kanzler der Musikhochschule inzwischen Kontakt mit dem Land aufgenommen, um sich für den Erhalt der derzeitigen Nutzung einzusetzen. s auch Kontakte zur Deutschen Rockmusikstiftung, die an einem Kauf der Liegenschaften interessiert ist. Frau Senatorin Weiher appelliert an die Ausschussmitglieder, sich wegen der Landeszuständigkeit in der Angelegenheit über ihre jeweiligen Landtagsabgeordneten für den Erhalt der Probenräume einzusetzen.

 

Frau Senatorin Weiher informiert den Ausschuss, dass in diesem Jahr eine Entscheidung getroffen werden soll, ob das kommunale Kino und das Jugendzentrum Röhre in der Mengstraße bleiben können. Ende 2015 läuft der Mietvertrag mit der städtischen Grundstücksgesellschaft „TRAVE“ aus. Die Bürgerschaft hatte die „TRAVE“ vor einem Jahr aufgefordert, sich von allen Immobilien zu trennen, die nicht dem Wohnen dienen. Für das Gebäude, in dem das kommunale Kino und die Röhre ihren Sitz haben, interessiert sich das Deutsche Jugend- herbergswerk. Frau Senatorin Weiher berichtet weiter, dass es Ende März Gespräche mit der städtischen Grundstücksgesellschaft geben wird. Eine Kündigung müsste dann bis Ende Juni ausgesprochen werden. Sollte das nicht geschehen, verlängere sich der Mietvertrag um ein weiteres Jahr. Eine Ausweichmöglichkeit in die ehemalige Franke Schule ist schon länger im Gespräch. Diese Räumlichkeit ist in der jetzigen Form jedoch nicht geeignet, so dass Umbaumaßnahmen notwendig wären. Dazu sprechen auch AM Frau Zunft und AM Frau Schedel.

 

Der Ausschussvorsitzende Herr Stabe bittet den Ausschuss über die weitere Entwicklung zu informieren.