Herr Senator Boden erläutert anhand der Präsentation, warum bei der Variantenprüfung zum Standort des Parkhauses der Standort Fährstraße favorisiert werde. Die Belange von Natur- und Landschaftsgestaltung sowie die Einbindung des Parkhauses in das Umfeld sind wesentlicher Bestandteil der Parallelbeauftragung. Es ist vorgesehen, die Parallelbeauftragung der vier Architekturbüros mit der Sitzung des Gestaltungsbeirates Anfang April 2015 abzuschließen. Erst nach Entscheidung über die Entwürfe, soll auf dieser Basis das B-Planverfahren eingeleitet werden. Über die Finanzierung und einen möglichen Termin des Baubeginns (wünschenswert in 2016) wird in dieser Vorlage nicht entschieden. Somit verbleiben noch ausreichend viele Entscheidungsschritte für den BA
Herr Stolzenberg spricht den in der Begründung zur Vorlage erwähnten Bezug zur Gestaltung des Gustav-Radbruch-Platzes (GRP) an und ist der Meinung, dass es eine zusammenhängende Betrachtung des Parkhauses und der verkehrlichen Entwicklung des GRP geben müsse. Dass heute nur über das Parkhaus entschieden werden soll, sieht Herr Stolzenberg als zu kurz gedacht an, und empfiehlt die verkehrliche Betrachtung des GRP mit einzubeziehen.
Herr Senator Boden verweist noch einmal auf die bereits im Bauausschuss (BA) vorgestellte Animation der möglichen verkehrlichen Neuregelungen bzw. die Umgestaltung des GRP. Die heutige Entscheidung dieser Vorlage habe keinerlei Einfluss auf die Verkehrsführung / Umplanung des GRP.
Herr Howe sieht es als unbefriedigend an, dass hier sehr alte Bäume gefällt werden müssen, um diesen Standort des Parkhauses zu realisieren. Die Möglichkeit, das Parkhaus an dem Standort Fährstraße auch noch nach Vorliegen der Ergebnisse der Parallelbeauftragung abzulehnen begrüßt er sehr.
Herr Pluschkell merkt an, dass man sich im BA bereits Gedanken über die Verkehrsführung am GRP gemacht habe, aber sich noch auf keine Variante festgelegt habe.
Herr Senator Boden erwähnt noch einmal, dass man sich im Rahmen der Auslobung zum Gutachterverfahren zur Freiraum- und Verkehrsplanung des GRP, Gedanken über die festzulegenden Eckpunkte machen könne.
Herr Stolzenberg spricht die in der Begründung erwähnte Machbarkeitsstudie für den Bau einer Tiefgarage an und stellt fest, dass es bei der Parallelbeauftragung nur um die Gestaltung und Einbindung des Parkhauses gehe. Es wäre seiner Meinung nach sinnvoller gewesen, sich erst unter Berücksichtigung der verkehrlichen Belange abschließend zu einem Standort zu bekennen, bevor Gelder für die Gestaltung ausgegeben werden und gar nicht sicher ist, dass das Parkhaus überhaupt an dieser Stelle errichtet werde. Es sei auch zu kurz gedacht, die Tiefgarage unter dem GRP nicht weiter in Betracht zu ziehen.
Herr Senator Boden widerspricht dieser Auffassung, da sowohl die Kosten einer Tiefgarage unter dem GRP im Haushalt abgebildet werden müssen, als auch die 7 Mio. Euro, die die notwendige Umgestaltung des GRP kosten werden.
Frau Metzner möchte wissen, ob nach der erfolgten Parallelbeauftragung auch noch die Möglichkeit bestünde, Änderungen / Abweichungen vom Siegerentwurf zu realisieren, was von Herrn Senator Boden bejaht wird.
Herr Howe möchte wissen, ob die Hansestadt Lübeck das Parkhaus bauen werde oder ob dies auch über die Possehl-Stiftung finanziert werde.
Herr Senator Boden erläutert, dass Errichtung und Betrieb des Parkhauses noch nicht geklärt seien Derzeit werde ein Betreiber gesucht, welcher auch die KWL sein könnte.
Frau Jansen möchte wissen, für welches Klientel das Parkhaus überhaupt gebaut werde. Ihrer Meinung nach wäre im Zusammenhang mit dem Europäischen Hansemuseum (EHM) immer davon die Rede gewesen, dass hierfür die vorhandenen Parkmöglichkeiten ausreichen.
Herr Lötsch erläutert, dass im BA schon immer eine Parkmöglichkeit für das EHM im Gespräch war und das Parkhaus auch zur Belebung der Großen Burgstraße beitragen würde.
Herr Quirder verweist, auf das schon seit Jahren geplante Ziel, zur Schaffung von Parkmöglichkeiten in diesem Bereich, um die auswärtigen Besucher dort zu binden und den Parksuchverkehr durch die Innenstadt einzuschränken.
Herr Howe erinnert an die schon geplanten Vorhaben zum Bau einer Tiefgarage unter dem Mühlenteich und sieht ein Parkhaus als positiv an, wenn es der Verkehrsberuhigung der Innenstadt diene.
Herr Stolzenberg regt an, sorgfältig über den Beschluss nachzudenken und auch kleinere und jüngere Büros mit einzubeziehen und nicht nur bereits etablierte und renommierte Büros zu berücksichtigen. Weiterhin möchte er wissen, ob die Büros schon feststehen würden.
Herr Schröder äußert, dass die Büros noch nicht festgelegt wurden, jedoch bereits erste Ideen gesammelt wurden, welche Büros sich in dem Segment Parkhausneubau hervorgetan hätten. Diese Festlegung auf die Büros werde erst nach erfolgtem Votum für die Vorlage erfolgen. Die ausgewählten Büros könnten in einer späteren BA-Sitzung bekannt gegeben werden.
Herr Pluschkell spricht die gemäß Vorlage nicht erforderliche Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an und sieht ein Interesse darin, in die Jury ein Kind oder einen Jugendlichen mit aufzunehmen. Er regt an, dies bei der Zusammensetzung der Jury zu berücksichtigen.
Herr Lötsch erwähnt, dass eine Beteiligung von Kindern und Jugendlichen im Rahmen des B-Planverfahren erfolgen werde. Dies wird von der Verwaltung bestätigt.
Herr Lötsch lässt über die Vorlage abstimmen.
Abstimmungsergebnis:
Für die Vorlage: 11 Stimmen
Enthaltungen: 3 Stimmen
Gegen die Vorlage: 1 Stimme
Der Bauausschuss empfiehlt die Vorlage mehrheitlich gemäß Beschlussvorschlag zu beschließen.