Der Vorsitzende bittet Herrn Horst um Vorstellung der Stellungnahme der IHK zu Lübeck.
Herr Horst erläutert die Stellungnahme der IHK (Anlage IV) und äußert anschließend den Wunsch der IHK zu Lübeck den Einzelhandelsbegleitausschuss als Arbeitsforum für den Einzelhandel seitens der Politik wieder aufzugreifen.
Herr Senator Schindler dankt den Verbänden für ihre umfangreichen Erläuterungen und macht zunächst deutlich, dass der Einzelhandelsbegleitausschuss nicht aufgelöst sondern im Rahmen der Haushaltskonsolidierung in den Wirtschaftsausschuss integriert wurde.
Herr Schindler geht auf die vielfach negativen Zahlen und Äußerungen aus den Stellungnahmen ein, diese können aus seiner Sicht nicht alleine stehen gelassen werden. So fallen in Genin Süd unter anderem 78.000 qm Verkaufsfläche weg, davon 22.000 qm mit zentralrelevantem Sortiment. Die Zahl der hohen Verkaufsfläche pro Einwohner sei im Hinblick auf 17 Mio. Tagestouristen und 1,4 Mio. Übernachtungsgäste zu relativieren. Touristen konsumieren während ihres Aufenthaltes eher im Einzelhandel als im Internet. Im Rahmen der Touristischen Wachstumsstrategie 2020 plus wird zudem eine erhebliche Steigerung der Gästezahlen angestrebt. Zum Leerstand in der Altstadt verweist Herr Schindler auf den hohen Anteil der Haerder- bzw. Königspassage. Für die Leerstände im Harder-Center und dem C&A-Gebäude zeichnet sich derzeit eine positive Entwicklung ab, Herr Schindler hofft hierzu im nächsten Ausschuss berichten zu können. Zur Parksituation verweist Herr Schindler auf den Bestand von 5.500 Parkplätzen auf und unmittelbar an der Altstadtinsel. Als neues Angebot werden 800 Parkplätze im Parkhaus Wedenhof in zentraler Lage geschaffen. Die Bauverwaltung hat dort mit viel Engagement eine gemeinsame Lösung mit den 22 Anliegern erarbeitet.
Herr Hundertmark bekräftig noch einmal die Entscheidung der Bürgerschaft zur Integration des Einzelhandelsbegleitausschusses in den Wirtschaftsausschusses und Ausschuss für den "Kurbetrieb Travemünde (KBT)“ und geht auf die in den letzten Jahren umgesetzen Infrastrukturmaßnahmen ein. So hat man mit der Neugestaltung der Obertrave, dem Projekt „Mitten in Lübeck“ und der derzeit erfolgenden Umgestaltung der Obertrave seitens der Stadt viel in die öffentliche Infrastruktur investiert und zur Attraktivierung der Bereiche beigetragen.
Herr Gerdes verweist auf die zu bereinigende Kennziffer der Kaufkraft in der HL. Rechnet man der Kaufkraft der Lübecker Bürger von 97% den Umsatz von 650 Mio. Euro durch Touristen zu, so entsteht eine bereinigte Kennziffer von 140%.
Zur Ausweitung von Einzelhandelsfläche außerhalb der Innenstadt sprechen Herr Fürter und Herr Martens. Eine weitere Ausweitung wird von den Herren nicht befürwortet.
Herr Fürter sieht eine wichtige Aufgabe in der attraktiveren Gestaltung der Innenstadt. So sollte die Sperrung der Königsstraße geprüft werden. Eine Reduzierung der Flächen ohne Senkung der Attraktivität muss überlegt werden. So steht die Frage im Raum, ob die Passagen im Bereich der Innenstadt überhaupt sinnvoll sind.
Aus Sicht von Herrn Kirch sollte es gemeinsames Ziel sein, den Einzelhandel in Lübeck stets positiv darzustellen. Die Nennung von Fakten, auch negativer Natur, muss jedoch zur Analyse erlaubt sein.
Herr Ramcke schlägt einen klaren Vergleich von LUV, Citti und der Innenstadt vor. Für alle drei Bereiche müssen die Vorteile herausgearbeitet und vermarktet werden.
Herr Krause macht deutlich, dass der Einzelhandelsbegleitausschuss als gesondertes Arbeitsforum besser geeignet ist. Dort steht dann nur das Thema Einzelhandel im Fokus.
Einen gesonderten Einzelhandelsbegleitausschuss wird es nach Ansicht von Herrn Sankewitz nicht geben. Der Beschluss ist im Rahmen der Haushaltskonsolidierung mit Mehrheit gefasst worden. Für Herrn Sankewitz ist es wichtig, die vielen positiven Impulse für eine Entwicklung des Einzelhandels zu nutzen. Auch der Hansetag wird eine positive Auswirkung auf die weitere Entwicklung haben.
Der Vorsitzende dankt den Gästen abschließend für die genommene Zeit und die umfangreichen Erläuterungen.
