Der Ausschussvorsitzende Herr Stabe begrüßt Frau Dr. Klaßen und Frau Kasimir vom Wissenschaftsmanagement im Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege. Da noch Technik für den Bericht installiert werden muss, schlägt der Vorsitzende vor, die Tagesordnungspunkte 12 bis 14 vorzuziehen.
Der Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege ist einverstanden.
Frau Dr. Klaßen zeigt in ihrer Präsentation Bezüge vom Wissenschaftsstandort und der Kulturstadt Lübeck auf und verweist hinsichtlich der Entwicklung und Umsetzung von Projekten durch das Wissenschaftsmanagement auf die Beschlusslagen durch die Lübecker Bürgerschaft. Besonderen Fokus setzt sie auf die Themen Vernetzung, Fördermittel-Akquise und die Entwicklung neuer Indikatoren zur Darstellung von Wertschöpfung durch Wissenschaft. Sie betont, dass Lübeck sich gut vernetzen muss, um als Wissenschaftsstadt wahrnehmbar zu sein und qualitatives Wachstum zu befördern. Es sei schlüssig, dass man die wissensbasierte und auf die Lübecker Bürger ausgerichtete Stadtentwicklung weiter befördern sollte. So bedeute Wachstum nicht allein mehr Studierende, mehr Institute, mehr Gebäude nach Lübeck zu holen. Es gehe vor allem um das Miteinander in der Wissenschaftsstadt Lübeck und konsequente Beteiligungsprozesse. Frau Dr. Klassen verweist auf das Europäische Förderprogramm Horizon 2020, in dem erstmals in einem wissenschaftlichen Förderprogramm Projekte mit Ausrichtung auf „Gesellschaftliche Herausforderungen“ und „Wissenschaft mit und für die Gesellschaft“ Zugang zu finanziellen Fördertöpfen haben. Gerade Projekte, die Wissenschaft erlebbar machen – wie z.B. Schiffe als Wissensorte beim Hansetag, aber auch Veranstaltungen in denen alles zu finden sei, was die Welt erklärt und Aktivitäten, wie das Fundament von Wissenschaftsstädten / -regionen beträfen, wie das überregionale Projekt „Science Scorecard“ sind für die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger für die weitere Stadtentwicklung besonders wichtig. Frau Dr. Klaßen stellt in diesem Zusammenhang das Projekt „Science Scorecard“ vor. Ihre Projektidee, die nun durch den Stifterverband für die deutsche Wissenschaft bundesweit getragen werde. Dazu wird ein Skript umverteilt, das in der aktuellen Ausgabe von „Wirtschaft und Wissenschaft“ des Stifterverbandes erschienen ist. Eine Nachfrage vom Ausschussvorsitzenden Herrn Stabe zum Wissenschaftscluster beantwortet Frau Dr. Klassen und erklärt, dass hier noch ein Abstimmungsprozess für die weitere Verstetigung erfolgen wird. Eine Zusatzfrage zur Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung beantwortet Frau Dr. Klaßen, dass hier die Zusammenarbeit noch verbessert werden soll und es bisher noch keine gemeinsamen Absprachen gibt. AM Frau Kusch stellt die Frage zu den Kennziffern des Projektes „Science Scorecard“. Frau Dr. Klaßen bestätigt, dass dieses Projekt ein bundesweites Pilotprojekt ist, in dem qualitative Indikatoren zur Beschreibung und Gestaltung von Wissenschaftsstandorten entwickelt werden sollen. Lebensqualitäten und Alleinstellungsmerkmale von Städten sollen sichtbar und messbar werden. Lübeck ist als einzige Stadt in Schleswig-Holstein vertreten und ohne finanziellen Beitrag dabei, da die Projektidee von Frau Dr. Klaßen entwickelt wurde. Eine weitere Frage zu diesem Projekt von AM Herr Petereit zum Inhalt des Pilotprojektes beantwortet Frau Dr. Klaßen. Eine Frage von AM Herr Rieckmann zu den konkreten Bezügen zu den Kulturbereichen, weist Frau Dr. Klaßen auf die Kooperation mit der Kulturstiftung bzw. dem Zentrum für Kulturwissen-schaftliche Forschung „ZKFL“ hin. Es werden viele unterschiedliche Begegnungen geplant, wie schon im vergangenen Jahr z.B. in der Wissensmanege und natürlich auch Bürgerwissenschaften rund um die Bürgerakademie. Wissenschaft sollte weiterhin über den Campus hinaus sichtbar sein und in die Stadt kommen.
Frau Senatorin Borns bedauert, dass das Wissenschaftsmanagement sich in der Vergangenheit nicht bereit gezeigt hat, sich strukturell in den Fachbereich 4 einzuordnen, obwohl dieses Angebot bestand. Allein deshalb stehe eine Beteiligung der Stadt am Wissenschaftsmanagement nun zur Diskussion. Frau Dr. Klaßen erklärt, dass die Befürwortung einer Trägerschaft außerhalb des Fachbereiches 4 das Ergebnis und Votum der Förderer des Wissenschaftsmanagements gewesen war. Diese Haltung würde nicht gegen den Fachbereich sprechen, sondern eine Positionierung dieser Koordinierungsstelle als Vernetzer der Netzwerke an der Schnittstelle zwischen Stadt, Wirtschaft und Wissenschaft, die sich bisher als erfolgreich erwiesen hat. Abschließend dankt der Vorsitzende Frau Dr. Klaßen für diesen Bericht.