Herr Dr. Eymer begrüßt Herrn Dr. Jacobsen als Prokurist der Wirtschaftsförderung LÜBECK GmbH und bittet um Vorstellung der Zahlen zum Einzelhandelsmonitor Lübeck von der WiFö. Herr Dr. Jacobsen erläutert dem Ausschuss das Zahlenwerk anhand einer Präsentation (Anlage I).
Zu den Datengrundlagen und den Korellationen aus der Präsentation sprechen Herr Ramcke und Herr Dr. Jacobsen. Die Zahlen stammen aus einer Vollerhebung.
Zur Transformation des Einzelhandelsmarktes zum Onlineshopping sprechen Herr Fürther, Herr Hundertmark und Herr Dr. Jacobsen. Eine Messung dieses Wandels nur für die HL ist nicht erhebbar. Bundesweite Zahlen lassen sich nicht oder kaum herunter berechnen.
Herr Senator Schindler sieht die Attraktivität der Altstadt neben der Achse Klingenberg - Breite Straße - Schrangen auch im Bereich u. a. der Hüxstraße und Fleischhauerstraße gesteigert. Im Bereich der Holstenstraße und Beckergrube ist hier noch potential vorhanden.
Zur Fluktuation der Ladenbetreiber sprechen Herr Krause, Frau Knoll, Frau Kempke vom Lübeck Management e. V., Herr Dr. Jacobsen und Herr Goldschmidt. Aus Sicht von Herrn Krause ist ein häufiger Wechsel der Geschäfte zu verzeichnen. Ein mögliches Problem sieht Herr Krause in den hohen Mietkosten, dies sei auch in Travemünde ein Problem. Herr Dr. Jacobsen und Frau Kempke würden hierzu einen Mietpreisspiegel der Einzelhandelsflächen für sinnvoll halten. Zur Häufigkeit der Nutzerwechsel kann die WiFö nur auf die einmal jährlich erhobenen Daten zurückgreifen, diese liegen zur weiteren Auswertung dort vor. Herr Goldschmidt macht deutlich, dass die Mietpreise ohnehin außerhalb der Einflussnahme der Stadt liegen.
Zum Lademann-Gutachten informiert Herr Gerdes, dass die Wirtschaftsförderung vorab keine Abfrage zu vorhandenen Daten erhalten hat. Zukünftig wäre zu begrüßen, wenn innerhalb der Verwaltung zunächst eine Abstimmung der vorhandenen Daten erfolgt. Frau Kempke weist hierzu darauf hin, dass aus Sicht des Lübeck-Managements viel mehr ein Innenstadt-Monitoring gewünscht würde. Eine solche Erhebung liegt noch nicht vor.
Herr Gerdes warnt davor, eine Beschlusslage zu schaffen nach der bis 2017 keine weiteren Einzelhandelsflächen außerhalb der Innenstadt ausgewiesen werden dürfen. Unter anderem wird in Lübeck-Genin derzeit eine Einzelhandelsfläche von 78.000 m² zur Gewerbefläche umgewandelt. Die Stadt muss auch bis 2017 Möglichkeiten haben, neue Einzelhandelsflächen auszuweisen. Die KWL GmbH benötigt hierzu einen Verhandlungsspielraum um eine Entscheidung im Einzelfall herbeiführen zu können.
Zum Einfluss des Tourismus auf den Einzelhandel sprechen Herr Scholz, Herr Dr. Jacobsen, Herr Gerdes, Frau Kempke und Herr Senator Schindler. Nach Aussage von Herrn Gerdes liegt die Kaufkraft in Lübeck mit 92,4 % unter dem Bundesdurchschnitt von 100%. Mit der Kaufkraft der Touristen liegt dieser Wert jedoch bei 144%. Der Touristische Bruttoumsatz in der Hansestadt Lübeck liegt bei insgesamt 674,7 Mio. EUR. Herr Senator Schindler verweist anhand der genannten Zahlen auf die Bedeutung der Umsetzung der Touristischen Wachstumsstrategie Lübeck 2020 plus. Tourismus und Einzelhandel stehen in einem direkten Zusammenhang. Insbesondere in der Altstadt wird zukünftig die Kaufkraft aus dem Tourismus an Bedeutung gewinnen.
Herr Reinhardt sieht Lübeck grundsätzlich auf einem guten Weg, gerade im Vergleich zu anderen Städten stellt sich die Situation in keiner Weise schlechter da. Alle am Einzelhandel wirkenden Kräfte sind gefordert etwas zu tun, um die Entwicklung auch zukünftig positiv zu gestalten. So sieht Herr Reinhardt unter anderem bei einheitlichen Öffnungszeiten noch einen Nachholbedarf beim Einzelhandel.
Zur Parkplatzsituation diskutieren Herr Reinhardt, Herr Krause, Herr Martens, Frau Kempke und Herr Gerdes. Herr Krause verweist auf das kostenlose Parkangebot in Bad Schwartau, auch Herr Martens sieht die Parkgebühren in HL als zu teuer an. Herr Gerdes weist hierzu darauf hin, dass die Tarife für die Parkplätze von der Bürgerschaft beschlossen werden. In Bad Schwartau seien zwar kostenlose Parkplätze vorhanden, die Einzelhandelssituation ist jedoch erheblich schlechter als in Lübeck. Die Anzahl der Parkplätze ist aus Sicht von Herrn Gerdes ausreichend, da die Auslastung bei weitem nicht durchgehend bei 100% liegt. Herr Reinhardt verweist auf die vom Einzelhandel aufgegebene Aktion zur Rückerstattung der Parkgebühren. Hier ist der Einzelhandel gefordert entsprechend wieder aktiv zu werden.
Der Vorsitzende äußert abschließend zur erfolgten Diskussion seine Bedenken, dass die Auflösung des eigenständigen Einzelhandelsbegleitausschusses in der Sache sinnvoll war.
