Auszug - Importierte Niederschrift  

Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege
TOP: Ö 1
Gremium: Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege Beschlussart: (offen)
Datum: Mo, 11.02.2002 Status: öffentlich
Zeit: Anlass: Sitzung
 
Beschluss


Ausschuß für Kultur und Denkmalpflege  23539 Lübeck, 13.11.01 

4.513.00.23.1  G:\USER\GELLER\1DENKMAL\DENK32.DOC 

 

 

Niederschrift Nr. 32 

über die Sitzung des Ausschusses für Kultur- und Denkmalpflege am 11. Februar 2002 im 

Roten Saal des Lübecker Rathauses 

 

Beginn: 16:05 Uhr  Ende: 17:10 Uhr 

 

Teilnehmer/innen: 

Ausschußmitglieder: 

Herr Junghans - Vorsitzender-  Herr Abler 

Herr Ahmetoglu  Herr Fick -bis TOP 8- 

Herr Goette  Herr Millies 

Frau Mohrhagen  Herr Neskovic 

Herr Sawalich  Frau Schopenhauer 

Herr Traut  Herr Zell 

Frau Albrecht  Frau Dittmer 

Herr Struck 

 

von der Verwaltung: 

Frau Kramm  Herr Geller (Protokoll) 

Herr Dr. Eckloff  Herr Dr. Fligge 

Frau Dr. Füting  Herr Dr. Gläser 

Herr Graf  Frau Prof. Dr. Graßmann 

Frau Dr. Kadelbach  Frau Dr. Klatt 

Herr Dr. Muth  Frau Razetti 

Herr Dr. Rodiek  Herr Dr. Siewert 

Herr Militzke 

 

vom Seniorenbeirat 

Herr Dörnbrack 

 

als Gäste 

Herr Bauer Musik- und Kunstschule, Herr Torlitz Lübecker Musikschule 

 

mehrere Bürgerinnen und Bürger sowie die Presse 

 

Vor Eintritt in die Tagesordnung übergibt Frau Otto vom Freundeskreis Völkerkundesammlung 

erneut eine Unterschriftenliste mit 505 weiteren Unterschriften für den Erhalt der Völkerkunde-

sammlung. Sie bittet darum, die Unterschriftenlisten an den Stadtpräsidenten weiterzuleiten.

Weiterhin übergibt der Vorsitzende an die Verwaltung eine Vielzahl von Briefen von BürgerInnen

und Institutionen, die sich mit der möglichen Schließung von Kultureinrichtungen in der Stadt

auseinandersetzen. 

 

Zu TOP 1 Begrüßung, Feststellung der Beschlussfähigkeit 

 

Der Vorsitzende begrüßt die Anwesenden und stellt die Beschlussfähigkeit des Ausschusses

fest. 

 

Zu TOP 2 Feststellung der Tagesordnung 

Es werden keine Anträge gestellt. 

 

Die Tagesordnung lautet somit wie folgt: 

1.  Begrüßung, Feststellung der Beschlussfähigkeit 

2.  Feststellung der Tagesordnung 

3.  Feststellung der Protokolle Nr. 30 und 31 (Wahlperiode 1998/2003)

 

 

4.  Mitteilungen des Vorsitzenden 

5.  Mitteilungen der Verwaltung 

6. Verwaltungshaushalt 2002/2003 

7.  Vermögenshaushalt 2002/2003 und Investitionsprogramm 2001 - 2006 

8.  Haushaltspläne der Stiftungen des Fachbereich Kultur 

9.  Förderung der Musik- und Kunstschule durch die Hansestadt Lübeck 

10.Verschiedenes 

 

 

zu TOP 3 Feststellung der Protokolle Nr. 30 und 31 (Wahlperiode 1998/2003) 

Protokoll Nr. 30 

Eine Nachfrage von Herrn Millies zu TOP 5.1 beantwortet der Vorsitzende. 

Änderungen werden nicht gewünscht. 

Protokoll Nr. 31 

Herr Geller bittet darum, auf Seite 8, 9. Absatz, letzter Satz die Worte „dies schließe auch Ent-

säuerungsmaßnahmen ein.“ zu streichen, da diese Aussage sachlich falsch ist. 

Herr Millies bittet darum, die Protokollierung auf Seite 5, 10. Absatz, wie folgt zu ergänzen:

“......Kinos aus, wenn die Kosten durch Eigeninitiativen erbracht werden.“ 

Weitere Änderungen ergeben sich nicht. 

 

Die Protokolle sind mit den obigen Ergänzungen

damit festgestellt. 

 

zu TOP 4 Mitteilungen des Vorsitzenden 

Es liegt nichts vor. 

 

zu TOP 5 Mitteilungen der Verwaltung 

5.1 Gedenken an die Bombennacht Palmarum 1942 

Frau Dr. Klatt berichtet, dass es anlässlich des 60. Jahrestages der Bombennacht ein Gedenken

im Burgkloster geben wird, das aber nicht so festlich ausfallen kann, wie zum 50. Jahrestag. 

Beabsichtigt ist eine Ausstellung von Kohlezeichnungen. Auch die Kirchengemeinde St. Marien 

beabsichtigt entsprechende Aktivitäten. Diese werden noch aufeinander abgestimmt. 

 

5.2 Hanse Lesemarathon 

Frau Dr. Kadelbach berichtet, dass der Artikel in den Lübecker Nachrichten nicht von der Stadt

initiiert worden sei. Eine eigene Pressepräsentation sei für Anfang März beabsichtigt. 

Die Idee sei von der Agentur „Büro für soziale Kommunikation Peter Schmitz“ mit dem Ziel fund-

raising ins Leben gerufen worden. Schülerinnen und Schüler sollen motiviert werden zu lesen

und für jede Leseminute 1 Euro erhalten. Man erwartet, dass hierdurch erhebliche finanzielle

Mittel erwirtschaftet werden können. Die Initiative wurde in alle Hansestädte hineingetragen und

dort über die Schulen verbreitet. Bisher liegen schon 20 externe Rückmeldungen vor. 

Die Hansestadt Lübeck wird sich ebenfalls beteiligen; Kosten entstehen der Stadt hierdurch

nicht. Die Vorfinanzierung hat die Agentur übernommen. 

Der nach Abzug der Kosten verbleibende Betrag soll für zwei Projekte eingesetzt werden: 

Jugendbegegnung der Hansestädte der Neuzeit in Visby (Schweden) 

Wiederaufbau der Kirche in Staraja Russa 

 

5.3 Finanzielle Förderung freier Theater 

Frau Dr. Kadelbach berichtet unter Bezugnahme auf die Presseberichterstattung zum Unter-

wassertheater und zum Theater am Tremser Teich über die institutionelle Förderung. 

Sie hebt erneut hervor, dass die finanzielle Förderung der Theater durch das Land immer an die

Förderung durch die Stadt gekoppelt ist. 

Institutionell werden durch Stadt und Land bisher das Marionettentheater (seit 25 Jahren), das

Theater Combinale (seit 12 Jahren) sowie die Tanzwerkstatt Juliane Rößler (seit 9 Jahren) ge-

fördert. 

Seit 2001 hat die Stadt die Förderung für das Theater Combinale erhöht und das Theater Par-

tout zusätzlich gefördert. Von Seiten des Landes wurde das Theater Partout nur für einzelne

Projekte gefördert.

 

 

Das Land hat nunmehr seine Förderrichtlinien verändert, um die Mittelverteilung zu optimieren.

Zu diesem Zweck ist auch ein künstlerischer Beirat gebildet worden, der Förderungsempfehlun-

gen ausspricht. Alle Theater hatten im vergangenen Jahr Gelegenheit, sich um die Förderung zu

bewerben. Aus Lübeck wurden 7 Anträge gestellt, von denen zwei erfolgreich waren: Theater

Combinale und die Tanzwerkstatt Juliane Rößler. Auch das Theater am Tremser Teich hatte

sich beworben, wurde jedoch aus formalen Gründen nicht berücksichtigt (zu spät eingereichte

Unterlagen). Das Theater wünscht sich eine Übernahme der Mietkosten in Höhe von derzeit

rund 7.600 EUR. Seitens des Bereichs ist signalisiert worden, das man sich eine finanzielle Be-

teiligung dann vorstellen kann, wenn auch das Land in die Förderung einsteigt. 

 

Eine projektorientierte Förderung durch das Land wird es auch weiterhin geben. 

 

Herr Millies hält die Förderung der Tanzwerkstatt für nicht sachgerecht, da der Lübeckbezug zu

gering sei. Er präferiert eine Förderung des Theater am Tremser Teich. 

 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis. 

 

zu TOP 6 Verwaltungshaushalt 2002/2003 

zu TOP 7 Vermögenshaushalt 2002/2003 und Investitionsprogramm 2001 - 2006 

zu TOP 8 Haushaltspläne der Stiftungen des Fachbereich Kultur 

Der Vorsitzende ruft die 3 Tagesordnungspunkte zur gemeinsamen Beratung auf und stellt fest,

dass die Ausarbeitung erbetener Alternativen zu den Einsparmaßnahmen fehle und von daher

auch heute die Abgabe einer Beschlussempfehlung nicht möglich sei. 

Er stellt daher den Antrag, dass der Ausschuss die Vorlagen zur Kenntnis nimmt und ohne Be-

schlussempfehlung passieren lässt. 

Zu diesem Antrag entwickelt sich eine intensive Diskussion des Ausschusses, an der sich Herr

Neskovic, Frau Schopenhauer, Herr Millies, Herr Goette, Herr Fick, Herr Zell, Frau Kramm sowie

der Vorsitzende beteiligen. 

Als wesentliches Ergebnis der Diskussion ist festzuhalten, dass 

mehrheitlich noch erheblicher Beratungsbedarf gesehen wird und sich daher eine Beschluss-

empfehlung verbietet 

mehrheitlich es für erforderlich erachtet wird, das Land für die Völkerkundesammlung (einzi-

ges Angebot dieser Art in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern) und das Muse-

um für Natur und Umwelt (einziges Angebot in Schleswig-Holstein) zu einer finanziellen B

teiligung zu bewegen. 

e-

 

minderheitlich die Auffassung vertreten wird, dass der Ausschuss seiner Rolle mit dieser Ver-

fahrensweise nicht gerecht wird 

einvernehmlich eine Abwägung der Wirkungen der vorgelegten Einsparvorschläge im Ver-

hältnis zwischen finanziellem Erfolg und des erwarteten Schadens für die Kultur in der Stadt

zwingend erforderlich ist. 

 

Herr Goette stellt folgenden Antrag: 

Der Ausschuss appelliert an die Entscheidungsträger, bei ihren Beschlüssen eine Abwägung der

Wirkungen der vorgelegten Einsparvorschläge im Verhältnis zwischen finanziellem Erfolg und

des erwarteten Schadens für die Kultur in der Stadt vorzunehmen. 

 

Der Vorsitzende lässt zunächst über seinen Verfahrensantrag abstimmen: 

 

Der Ausschuss beschließt bei einer Gegenstimme

mehrheitlich antragsgemäß. 

Der Vorsitzende lässt über den Antrag von Herrn Goette abstimmen: 

Der Ausschuss beschließt bei einer Gegenstimme

mehrheitlich antragsgemäß. 

 

zu TOP 9 Förderung der Musik- und Kunstschule durch die Hansestadt Lübeck 

Frau Dr. Kadelbach stellt einleitend fest, dass sie dem Ausschuss die finanzielle Förderung bei-

der Musikschulen darstellen werde.

 

 

Auch wenn es sich um eine freiwillige Leistung der Stadt handelt, hat der Städtetag festgestellt,

dass mit dem Betrieb der Musikschulen den BürgerInnen eine Grundversorgung angeboten

wird. Sie sind eine Bildungseinrichtung mit kulturpolitischem Auftrag. Die allgemeinbildenden

Schulen in der Bundesrepublik decken den Bedarf in diesem Handlungsfeld nicht ab. 

 

Das Angebot der Musikschulen lässt sich nicht durch Privatunterricht ersetzen- auch wenn die-

ser seine Berechtigung hat-, weil die Ausbildung an den Musikschulen ein -gerade für die musi-

kalische Ausbildung wichtiges- breiteres Angebot machen. So sei insbesondere in den letzten

Jahren eine Ausweitung des Angebots auch in andere Kunstbereiche zu verzeichnen. 

 

Sie stellt die finanzielle Förderung der Stadt anhand von Tabellen dar (siehe Anlage zu diesem

Protokoll). Dabei hebt sie die im Vergleich zu anderen Kommunen geringe finanzielle Beteili-

gung der Stadt hervor. Beispielhaft zeigt sie auf, dass die dort tätigen Lehrkräfte etwa 21,4%

unterhalb des BAT entlohnt werden. Dies darf sich nicht weiter verschlechtern. 

 

Auf Nachfrage von Frau Mohrhagen erläutert Frau Dr. Kadelbach, dass aufgrund entsprechen-

der Beschlüsse des Kulturausschusses seit 10 Jahren die Zuschüsse der Stadt zu 40% nach

den Jahreswochenstunden und zu 60% nach den Schülerzahlen verteilt werden. 

 

Herr Zell stellt heraus, dass dieser Verteilungsschlüssel seinerzeit im Einvernehmen mit beiden 

Musikschulen erarbeitet worden sei. 

 

Auf Nachfrage von Herrn Sawalich teilt Frau Dr. Kadelbach mit, dass in der Musik- und Kunst-

schule statistisch 4 Kinder pro Stunde und in der Musikschule der Gemeinnützigen 2 Kinder pro

Stunde betreut werden. Die Gemeinnützige unterstützt diesen Ansatz der überwiegenden Förde-

rung durch Einzeluntericht mit erheblichen eigenen Mitteln. Herr Torlitz teilt mit, nachdem der

Ausschuss seiner Anhörung als Sachkundiger Bürger zugestimmt hat, dass die Gemeinnützige

300.000 DM p.a. für die Musikschule einsetzt. 

 

Herr Millies hebt die Bedeutung der zwei vorhandenen Angebote heraus und spricht sich gegen

Einsparungen an dieser Stelle aus. Er sieht in der gegenwärtigen Förderung eine Ungleichbe-

handlung. 

 

Frau Dr. Kadelbach hebt nochmals hervor, dass durch den einvernehmlich vereinbarten Schlüs-

sel für die Bezuschussung, der seinerzeit auch der Kulturausschuss zugestimmt habe, die

Gleichbehandlung gewährleistet ist sowie dass beide Musikschulen sehr kostengünstig arbeiten

und sie sich in ihren Angeboten gut ergänzen. 

 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis. 

 

zu TOP 10 Verschiedenes 

10.1 Burgtor 

Der Vorsitzende regt an zu prüfen, ob die nächste Sitzung im Burgtor durchgeführt werden

kann, um sich über die dortigen Nutzungsmöglichkeiten zu informieren. 

Herr Dr. Siewert stellt dazu fest, dass der in Frage kommende Teil des Burgtor schwer zugäng-

lich und ungeeignet ist. 

Herr Goette berichtet, dass am Tag des offenen Denkmals eine Besichtigung dieses Teils mög-

lich war. 

Es wird vereinbart, eine Besichtigung dann anzustreben, wenn der Ausschuss im Burgkloster

tagt. 

 

10.2 Proben zur East Side Story 

Frau Schopenhauer regt an, eine der nächsten Sitzungen des Ausschusses in der Geschwister 

Prenski Schule durchzuführen, um einen Probenausschnitt des Musicals zu sehen. 

 

Der Ausschuss nimmt Kenntnis. 

 

Der Vorsitzende schließt die Sitzung um 17:10 Uhr.

 

 

 

 

 

 

 

 

Hermann Junghans    Jörg Geller 

Vorsitzender   Protokollführer