Veröffentlicht am 28.11.2019

Aber durch die Welt geht das Gespenst der Likedeeler

Vortrag im Europäischen Hansemuseum am 4. Dezember 2019- Anmeldung erforderlich!

Gewalt, Ökonomie und Politik in Theodor Fontanes Störtebeker-Projekt: Im Rahmen der Sonderausstellung „Störtebeker & Konsorten – Piraten der Hansezeit?“ im Europäischen Hansemuseum spricht Prof. Dr. Peer Trilcke, Leiter des Fontane-Archivs Potsdam, über die Verarbeitung der Piratenlegende. Auch Theodor Fontane (1819-1898) unterlag der Faszination des Piraten. Sein unvollendet gebliebenes Störtebeker-Projekt zeigt, wie sehr ihn die Legende beschäftigte. Mehrfach hat er zu einem „balladesken historischen Roman“ angesetzt, der von Klaus Störtebeker und den Likedeelern handeln sollte. Ihm ging es vor allem um die Verbindung aus „mittelalterlicher Seeromantik“ und „sozialdemokratischer Modernität“.

Trotz umfangreicher Recherchen blieb dieses Projekt unvollendet. 1938 wurden die mittlerweile zum Großteil verschollenen Aufzeichnung, Notizen und Entwürfe aus dem Nachlass veröffentlicht – Fragmente eines Romans, in dem Fontane recht radikal den Zusammenhang von Gewalt, Ökonomie und Politik verhandeln wollte. Gleichzeitig liefert er einen Eindruck der literarischen Störtebeker-Rezeption im 19. Jahrhundert.

In seinem Vortrag am 4. Dezember 2019, um 18 Uhr, wird Prof. Dr. Peer Trilcke im Beichthaus des Europäischen Hansemuseums,  An der Untertrave 1, 23552 Lübeck, Fontanes Pläne vorstellen. Der aus Lübeck stammende Literaturwissenschaftler ist seit 2017 Professor für deutsche Literatur des 19. Jahrhunderts mit Schwerpunkt Theodor Fontane sowie Leiter des Theodor-FontaneArchivs in Potsdam. Nach dem Studium war er langjähriger Wegbegleiter von Heinrich Detering in Göttingen.

Eintritt ist frei. Um Anmeldungen unter der Rufnummer (0451) 80 90 99 0 oder invitation@hansemuseum.eu wird gebeten. +++

Quelle: Europäisches Hansemuseum