„Er wurde nie müde, Licht und Schatten vergangener Tage zu beschwören“, so äußert sich Ida Boy-Ed über den Lübecker Schriftsteller Ludwig Ewers (1870-1946). In seinem Roman „Die Großvaterstadt“, erschienen 1926, erzählt der Jugendfreund von Heinrich Mann vom Lübeck um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Er schuf damit ein Werk, das sich in seinem Umfang und dem gewählten Zeitraum mit Thomas Manns „Buddenbrooks“ messen kann. Alle Akteure des Romans haben historische Vorbilder, einige sind sogar bis auf ihre Namen mit denen in „Buddenbrooks“ identisch: So taucht Sigismund Gosch aus den „Buddenbrooks“ in Ewers Roman als Jürgen Kruth wieder auf. Jürgen Schwalm zeichnet in seinem Vortrag nicht nur die Lebenspuren Ludwig Ewers nach, sondern präsentiert auch seine „Entschlüsselungsliste“ des Romans als ein „Who is who“ der geschilderten Lübecker Persönlichkeiten, wie sie auch zu Manns Roman nach dessen Erscheinen in Lübeck kursierte.
Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt kostet 8 (ermäßigt 6) Euro.+++