Veröffentlicht am 08.05.2008

„Im Reich des Wassermanns“ wirbt für das Naturerleben

Lübecker Museum für Umwelt und Natur eröffnet seine völlig neu gestaltete Ausstellung

Es ist vollbracht: Das große Bauprojekt der Lübecker Museen ist abgeschlossen. Zu Pfingsten wird die neue Naturerlebnis-Ausstellung im Museum für Natur und Umwelt mit einem Festakt eröffnet. Ihr Name: „Im Reich des Wassermanns“. Im Rahmen einer Pressekonferenz wurde die Ausstellung am heutigen Donnerstag erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

„Das Museum für Natur und Umwelt ist seit Jahrzehnten das beliebteste „Familienmuseum“ in Lübeck. Es hat einen besonders hohen Anteil junger Besucher. In den vergangenen Jahren haben wir allerdings oft die Kritik gehört, das Haus sei zwar charmant, aber nicht mehr zeitgemäß. Darauf haben wir reagiert: Die neue innovative Naturerlebnis-Ausstellung wird nun höchsten Ansprüchen gerecht“, sagte Museumsleiter Dr. Wolfram Eckloff. Konzept und Umsetzung seien komplett neu. Mit interessanten Dioramen, interaktiven Wissensstationen und modernem Medieneinsatz werde der „Wassermann“ zu einem Erlebnis für jüngere wie für ältere Besucher.

Inhaltlich können sich die Besucher auf eine Präsentation freuen, die ganz dem Naturerbe der Lübecker Region gewidmet ist. Neu zu entdecken sind die Lebensräume von Wakenitz, Trave und naher Ostsee. Zunächst lernt man die Flussläufe im Film aus der Vogelperspektive kennen, dann in vielen spannenden Exponaten. „Mit einem Minihelikopter wurde der Verlauf der Wasserwege gefilmt“, erklärte Dr. Wolfram Eckloff der Presse beim ersten Rundgang durch die neuen Räume.

Von der Vogelperspektive geht es schließlich in die verschiedenen Lebensräume: Undurchdringliche Erlensümpfe und überhängende Bäume entlang des Ufers machen die Wakenitz zum „Amazonas des Nordens“. Die Besucher tauchen in eine grünliche Unterwasserwelt ein und entdecken den beeindruckenden Wels, die Teichmummel und die Krebsschere. Weitere Stationen der Ausstellung sind die Trave mit ihrem Schilfmeer Schellbruch, die Steilküsten an der Trave und die Seegraswiesen an der Küste.

Eine besondere Attraktion ist der „begehbare Wassertropfen“. Hier ändern sich die Größenverhältnisse: Ruderfußkrebs und Wasserfloh erscheinen plötzlich riesengroß.

Für die Naturerlebnis-Ausstellung wurde ein komplettes Museumsstockwerk entkernt und vollständig renoviert - das hat 14 Monate gedauert und insgesamt rund 600 000 Euro gekostet. Eckloff dankt den Spendern und Förderern, die das Ausstellungsprojekt großzügig unterstützt haben. Vor allem der Possehl-Stiftung und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), aber auch dem Bingo-Lotto, dem Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein, der Friedrich Bluhme und Else Jepsen-Stiftung, der Edith-Fröhnert-Stiftung, dem Deutschen Verband Frau und Kultur, dem Förderverein des Museums und zahlreichen privaten Spendern.

Eröffnet wird die Ausstellung zu Pfingsten. Am Sonnabend gibt es eine Feier im Dom mit geladenen Gästen.

Am Pfingstsonntag , 11. Mai, lädt das Museum von 10 bis 17 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ein. Der Eintritt ist frei. Es gibt ein buntes Programm, zwischen 10 und 16 Uhr erfolgen regelmäßige Kurzführungen.

Auch am Pfingstmontag , 12. Mai, ist das Museum von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Wieder wird Programm geboten, der Eintritt beträgt fünf Euro für Erwachsene, zwei Euro für Kinder. Ab Dienstag, 13. Mai, gelten die üblichen Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 9 bis 17 Uhr, Sa und So 10 bis 17 Uhr. +++