Die Umgestaltung des Meesenplatzes in Lübeck-Marli geht jetzt in die konkrete Umsetzungsphase. Mit einem symbolischen ersten Spatenstich am 20. Februar 2008 startete Lübecks Bausenator Franz-Peter Boden den ersten Bauabschnitt, in dem zunächst die Autostellplätze neu geordnet und der Marktplatz verlegt werden. Die Kosten hierfür betragen rund zwei Millionen Euro. Für die anschließenden Anlagen von Grünflächen und eines Spielplatzes stehen im zweiten Bauabschnitt weitere 900 000 Euro zur Verfügung.
Konkrete Überlegungen zur Um- und Neugestaltung des Meesenplatzes gehen auf die Initiative des so genannten „Marliforums“ zurück, dass 1995 gegründet wurde. Es handelt sich hierbei um einen „Runden Tisch“, an dem verschiedene Gruppen, wie Kirchen, Parteien, karikative und soziale Einrichtungen und Organisationen zusammenarbeiten. 1996 wurde die Projektgruppe Meesenplatzgestaltung ins Leben gerufen. Im Spätsommer 1997 wurde in Kooperation mit der Stadt eine Bürgerbeteiligung durchgeführt. In Plan- und Textform konnten Wünsche und Vorstellungen dargelegt werden. Aus 250 zurückgesandten Bögen ergab sich folgendes Meinungsbild:
- 85 Prozent der Einsender wünschten sich mehr Grünflächen,
- 75 Prozent einen Wochenmarkt,
- 72 Prozent wollten Auto-Stellplätze,
- 60 Prozent einen Recyclingplatz.
Weiterhin bestanden Wünsche nach einem Park mit Sitzplätzen, einem Spiel- und einem Bolzplatz.
Für die konkrete Umsetzung der Vorstellungen in eine realisierbare Planung beauftragte die Hansestadt die Landschaftsarchitekten „Brien, Wessels, Werning“. Dort wo heute die Marktfläche ist, soll in Zukunft eine Grünfläche mit Spielwiese und Bäumen sowie einem Kinderspielplatz entstehen. Der Markt rückt näher an die vorhandenen Einkaufsmärkte heran und wird auf einer großen Mehrzweckfläche abgehalten, die auch als Parkplatz fungiert. Niedrige Mauern und Hecken sowie kleinkronige Bäume gliedern und beleben die Fläche.
Zur Realisierung des Vorhabens muss viel Geld unterhalb der Platz- und Grünflächen investiert werden. Um die schon heute überlastete Regenwasserkanalisation auf Marli nicht noch weiter zu strapazieren, muss zudem unterhalb der Platzflächen ein großvolumiger Rückstaukanal eingebaut werden.
Bei Untersuchungen des Untergrundes wurden Altlasten festgestellt, die noch aus der Zeit der Kasernennutzung herrühren und nun bei den erforderlichen Aushubarbeiten entsorgt werden müssen. +++