Im Lübecker Museum für Natur und Umwelt (vormals Naturhistorisches Museum) wird bald das Skelett eines riesigen Pottwalbullen zu besichtigen sein. Jetzt wurden die umfangreichen Vorarbeiten beendet, um das Skelett naturgetreu zusammensetzen zu können.
"Was wir hier heute sehen, ist das Ergebnis mehrmonatiger Schwerstarbeit", kommentiert Museumsleiter, Dr. Wolfram Eckloff, die Leistung seiner Mitarbeiter Gerd Stemmler, Präparator, und Sohn Oliver Stemmler. Der Aussage wird jeder sofort zustimmen, wenn man den riesigen Berg an Knochen sieht, der inzwischen sorgfältig geputzt und entfettet worden ist.
Mehrmals mußten die schweren Teile - der Schädel alleine wiegt eine halbe Tonne - per Kran ins biologische Reinigungsbad eines Großcontainers verfrachtet werden. Mehrmals wurden die Knochen über künstliche Bohrlöcher mit Heißdampf von innen gereinigt, "um die großen Mengen an Fett und Tran zu entfernen, die sonst noch nach Jahrzehnten aus dem Präparat tropfen können", so Präparator Gerd Stemmler. - Jetzt geht es an die Montage, die eine sorgfältige Präparationsarbeit und viel Zeit beanspruchen wird. "Am liebsten würden wir eine Schaupräparation durchführen, damit unsere Besucher auch etwas von dieser spannenden Arbeit erleben können. Doch fehlt zur Zeit dafür noch der passende Raum in Museumsnähe", bedauert Eckloff.
Aus noch unbekannten Ursachen hatten sich Anfang Dezember 1997 zwanzig Pottwale auf ihrer Wanderung vom Nordatlantik in den Süden in die Nordsee verirrt. 13 Tiere strandeten und starben vor der Insel Røm, die anderen an deutschen und niederländischen Küsten. Die Skelette der Wale gingen an verschiedene Museen und Universitäten in Dänemark und Deutschland. Auch das Lübecker Museum erhielt ein Rohskelett aus Dänemark. +++