28.11.2024

Bürger:innen beginnen Suche nach Schriftquellen zum Hanseschiff

Heute starteten das Archiv und der Bereich Archäologie und Denkmalpflege der Hansestadt Lübeck zusammen mit der Forschungsstelle für die Geschichte der Hanse und des Ostseeraums (FGHO) eine einmalige Kooperation. Im Rahmen des Citizen Science-Projekts der FGHO soll das Anfang der 1640er Jahre gebaute Hanseschiff nun auch anhand historischer Schriftquellen untersucht werden. Die FGHO, die in das Europäische Hansemuseum integriert ist, bringt dabei ihre Expertise in der digitalen Erschließung historischer Dokumente ein.

Dafür lesen die am Projekt teilnehmenden Bürger:innen originale Schriftquellen aus der Zeit des Schiff und transkribieren diese. Das Umschreiben erfolgt in einer Software, die dadurch auf die Schrifttypen des 17. Jahrhunderts angelernt wird – das sogn. machine learning. So können nicht nur die alten Texte lesbar gemacht werden, sondern auch KI-gestütztes Transkribieren wird in Zukunft möglich sein.

Grundlage für diese Forschung ist einerseits die Entdeckung der Quellengruppe des Lübecker Seegerichts. Dieses verhandelte zwischen 1655 und 1670 sämtliche schifffahrtsrelevanten Streitfälle auf Lübecker Gebiet. Andererseits die fortgeschrittene archäologische Auswertung zum Schiff. So stehen jetzt neben dem Untergangsort auch die Ursache, ein großes Feuer, sowie der genaue Untergangszeitraum in den späten 1650er Jahren fest. Dadurch haben die Citizen Scientists konkrete Anhaltspunkte für die Suche.

Sie möchten selber mitmachen? Kontakt und weitere Informationen finden hier: https://fgho.eu/de/projekte/hanse-quellen-lesen

Foto: I. Lange (FGHO).