Ringelröteln

Erreger

Ringelröteln sind eine ansteckende Viruserkrankung. Diese Erkrankung darf nicht mit den echten Röteln zu verwechselt werden. Ringelröteln zählen zu den sogenannten Kinderkrankheiten. Häufungen, z. B. in Kindergärten und Schulen, werden hauptsächlich im Spätwinter bis Frühsommer beobachtet. Wer die Ringelröteln einmal überstanden hat, ist lebenslang geschützt.

Übertragung

  Die Viren werden hauptsächlich über den Speichel bzw. über Tröpfchen bei engem persönlichem Kontakt wie z. B. Niesen, Husten, Sprechen und über die Hände übertragen. Des Weiteren können Erreger über verunreinigte Gegenstände wie z. B. Spielzeug oder Türklinken weitergetragen werden.

Gefürchtet ist die Übertragung bei Schwangeren an das ungeborene Kind.

Meldepflicht

Es besteht nur bei Häufungen in Gemeinschaftseinrichtungen eine gesetzliche Meldepflicht.

Krankheitsbild

Meist beginnt die Erkrankung mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen, leichter Übelkeit und Durchfall. Nach einigen Tagen entwickelt sich der charakteristische Ausschlag an den Wangen mit großen roten Flecken. Oft ist die Mundpartie ausgespart, sodass der Ausschlag im Gesicht schmetterlingsförmig aussieht. Anschließend bilden sich, vor allem an Armen und Beinen, auf der Haut leicht erhabene Flecken, die dazu neigen zusammenzufließen und in der Mitte abzublassen. Dadurch entstehen girlanden- oder ringelartige Muster, die für diese Erkrankung charakteristisch sind.

Komplikationen

Selten treten Entzündungen der kleinen Gelenke an Händen und Füßen auf. Diese Gelenksbeschwerden dauern 1 bis 2 Wochen an. Ebenfalls selten kann es schweren Formen mit Blutarmut, Herzmuskelentzündung und Nierenschäden kommen. Für ungeborene Kinder kann die Infektion mit Ringelröteln schwere Folgen haben. In der Frühschwangerschaft kann es zur Fehlgeburt kommen, in der fortgeschrittenen Schwangerschaft zu schweren
Blutbildungsstörungen und lebensbedrohlichen Wasseransammlungen (z. B. in der freien Bauchhöhle, im Herzbeutel usw.), im Extremfall mit der Folge der Totgeburt. Da etwa die Hälfte der Frauen im gebärfähigen Alter keinen Immunschutz haben, sind die Ringelröteln neben der Zytomegalie-Infektion wahrscheinlich die häufigste virusbedingte Komplikation in der Schwangerschaft.

Ansteckungsfähigkeit

Die Gefahr der Ansteckung ist in den Tagen vor Auftreten des Ausschlages am höchsten.

Therapie

Es existiert keine spezifische Therapie.

Einschränkungen in Gemeinschaftseinrichtungen gemäß § 33 IfSG (u.a. Kindergärten und Schulen)

Kinder mit allgemeinen Erkrankungsanzeichen wie Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit und Durchfall, dürfen eine Gemeinschaftseinrichtung nicht besuchen und sollten zur weiteren Abklärung ärztlich vorgestellt werden. Nach dem Auftreten des Ausschlages sind die Kinder nicht mehr ansteckend und dürfen die Gemeinschaftseinrichtung wieder besuchen. Bei Auftreten einer Ringelröteln-Erkrankung soll die Gemeinschaftseinrichtung Eltern und Mitarbeitende informieren, damit Schwangere zeitnah ggf. ärztliche Beratung aufsuchen können.

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