Legionellen

Erreger

Legionellen sind Bakterien, die beim Menschen grippeartige Beschwerden bis schwere Lungenentzündungen auslösen können. Sie sind weltweit verbreitete Umweltkeime. Legionellen vermehren sich am besten bei Temperaturen zwischen 25 °C und 45 °C. Oberhalb von 60 °C werden sie abgetötet und unterhalb von 20 °C vermehren sie sich kaum noch. Besonders in künstlichen Wassersystemen wie Wasserleitungen in Gebäuden finden die Erreger bei entsprechenden Temperaturen gute Wachstumsbedingungen. In Ablagerungen und Belägen des Rohrsystems können sich die Legionellen besonders gut vermehren.

Übertragung

Die Erreger werden durch zerstäubtes, vernebeltes Wasser übertragen. Die erregerhaltigen Tröpfchen können sich in der Luft verbreiten und eingeatmet werden. Mögliche Ansteckungsquellen sind beispielsweise Duschen, Klimaanlagen, Whirlpools, Luftbefeuchter oder Wasserhähne, ebenso Kühltürme. Bei Häufungen ist es wichtig, die Ansteckungsquelle schnell zu erkennen und zu beseitigen, um weitere Infektionen zu verhindern.

Meldepflicht

Es besteht eine gesetzliche Meldepflicht.

Krankheitsbild

Die Legionärskrankheit oder Legionellen-Pneumonie ist eine Form der Lungenentzündung. Sie kann sich durch Husten, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, schweres Krankheitsgefühl und hohes Fieber äußern. Das sogenannte Pontiac-Fieber ist eine andere Krankheit, die ebenfalls durch Legionellen verursacht wird. Sie äußert sich in grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber, Unwohlsein, Kopf- und Gliederschmerzen, Diese Erkrankung heilt meist von selbst innerhalb einer Woche aus.

Komplikationen

Die unbehandelte Lungenentzündung verläuft häufig schwer.

Ansteckungsfähigkeit

Es gibt keine Übertragung von Mensch-zu-Mensch. Die Ansteckung erfolgt über vernebelte, mit Erreger besetzte Tröpfchen.

Therapie

Die Lungenentzündung muss mit Antibiotika behandelt werden.

Tipps zur Vorsorge

Wichtig ist, die Vermehrung von Legionellen im Leitungssystem der Trinkwasser-Installationen zu vermeiden. Für Errichtungen und Wartungen von Trinkwasser-Installationen gelten spezielle technische Regelwerke. Von Großanlagen und öffentlichen Gebäuden sowie Anlagen zu gewerblichen Zwecken werden laut Trinkwasserverordnung regelmäßig Wasserproben untersucht. Wird eine bestimmte Konzentration von Legionellen nachgewiesen, muss dies dem Gesundheitsamt angezeigt und Maßnahmen getroffen werden. Folgende Sicherheitsmaßnahmen können helfen, um einer massenhaften Vermehrung von Legionellen im Warmwassersystem eines Wohngebäudes vorzubeugen:

  • Grundsätzlich sollten die Wasserleitungen regelmäßig genutzt und Totstränge im Leitungssystem vermieden werden, damit kein Wasserstillstand in den Leitungen auftritt.
  • In einem Haus mit zentraler Wassererwärmung und zentralem Warmwasser-Speicher sollte die Regler-Temperatur am Trinkwasser-Erwärmer auf mindestens 60 °C eingestellt sein.
  • Die Wassertemperaturen im Leitungssystem sollten an keiner Stelle Temperaturen unter 55 °C aufweisen.
  • Beachten Sie die ausführlichen Vorgaben der aktuellen Trinkwasserverordnung.

Weiterführende Informationen