Keuchhusten (Bordetella pertussis)

Erreger

Bordetella pertussis ist ein kleines, unbewegliches, bekapseltes, Stäbchenbakterium. Es bildet eine Vielzahl von Giften (= Toxinen). Die Vermehrung erfolgt auf den Atemwegsschleimhäuten.                                    

Übertragung

Keuchhusten-Erreger werden von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion übertragen. Beim Husten, Niesen oder Sprechen können sich die Bakterien in der Luft bis zu einem Meter weit verbreiten und eingeatmet werden. Fast jeder Kontakt mit einer erkrankten Person kann zu einer Ansteckung führen.
Geimpfte Kontaktpersonen sind zwar vor der Erkrankung weitgehend geschützt, sie können jedoch vorübergehend Bakterien weitergeben.                            

Meldepflicht

Es besteht eine gesetzliche Meldepflicht.

Impfung

Es steht eine Impfung ab dem 2. Lebensmonat zur Verfügung. Ausführliche und aktuelle Informationen sind unter www.rki.de/stiko abrufbar.

Inkubationszeit

Die Inkubationszeit (= Zeit zwischen bereits erfolgter Infektion mit Ansteckungsfähigkeit bis zum Auftreten der ersten Symptome) beträgt in der Regel 9 bis 10 Tage (6 bis 20 Tage).

Krankheitsbild

Ein Keuchhusten verläuft typischerweise in 3 Stadien:

  1. Stadium catarrhale: Zu Beginn zeigen sich für 1 bis 2 Wochen grippeähnliche Symptome wie Schnupfen, Husten und Heiserkeit.
  2. Stadium convulsivum: Phase mit typischen, stakkatoartigen Hustenanfällen, oft enden diese mit dem Herauswürgen von Schleim oder auch Erbrochenem und können 4 bis 6 Wochen andauern.
  3. Stadium decrementi: Langsames Abnehmen der Hustenanfälle und Erholung.

Komplikationen

Bei Neugeborenen und Säuglingen kann Keuchhusten zum Atemstillstand führen und somit lebensbedrohlich sein. Bei älteren Personen kann es zu schweren Lungenentzündungen kommen.

Therapie

Das frühzeitige Verabreichen von antibiotischen Medikamenten kann die Krankheit in der ersten Phase verhindern oder abschwächen. Haben die Hustenanfälle eingesetzt, kann das Antibiotikum nur die Ansteckungsdauer (s. u.) verkürzen, um eine Weiterverbreitung zu verhindern.

Säuglinge sollten in der Regel im Krankenhaus versorgt werden.

Ansteckungsfähigkeit

Die Ansteckungsfähigkeit beginnt am Ende der Inkubationszeit und erreicht ihren Höhepunkt während der ersten beiden Wochen. Bei Durchführung einer antibiotischen Therapie verkürzt sich die Dauer der Ansteckungsfähigkeit auf etwa fünf Tage nach Beginn der Therapie. Ohne Therapiebehandlung können die Erreger ca. 3 bis 6 Wochen übertragen werden.

Umgang mit Erkrankten und Kontaktpersonen (Hygienerichtlinien, Beispiele) 

Bei den Erkrankten ist auf eine Abschirmung im häuslichen Umfeld zu achten.

Für enge Kontaktpersonen ohne Impfschutz (Familie, Wohngemeinschaft, Gemeinschaftseinrichtungen, o. ä.) besteht die Empfehlung für eine vorsorgliche antibiotische Therapie und eine Impfung.

Geimpfte Kontaktpersonen sind vor der Erkrankung weitgehend geschützt, können aber vorübergehend mit Bakterien besiedelt sein und damit eine Infektionsquelle darstellen. Daher sollten auch geimpfte enge Kontaktpersonen vorsichtshalber eine antibiotische Therapie erhalten, wenn sich in ihrer Umgebung gefährdete Personen befinden, wie z. B. ungeimpfte oder nicht vollständig geimpfte Säuglinge oder Personen mit chronischen Grundleiden.

Weiterführende Informationen