Adenoviren

Erreger

Adenoviren können Erkrankungen der Atemwege, des Magen-DarmTraktes oder der Augenbindehaut und Hornhaut des Auges auslösen. Die Viren sind hoch ansteckend und widerstandsfähig. Da besonders Infektionen am Auge häufig übertragen werden, beziehen sich die Informationen in diesem Merkblatt ausschließlich auf die Bindehautentzündung (Konjunktivitis).

Übertragung

Die Viren werden über die Hände verbreitet, an denen die Erreger haften. Erkrankte berühren z.B. die entzündeten Augen und übertagen danach die Erreger über ihre Hände an andere Personen oder Oberflächen wie Türgriffe, Handläufe oder Armaturen. Adenoviren werden auch über gemeinsam benutzte Waschlappen oder Handtücher weitergegeben sowie über gemeinsam benutzte Augentropfen, Augensalben oder Tropfpipetten. Das gleiche gilt für Gegenstände, die mit dem entzündeten Auge in Berührung kommen, wie zum Beispiel Fotoapparate, optische Spielzeuge wie Kaleidoskope.

Meldepflicht

Bei Labornachweis besteht eine gesetzliche Meldepflicht sowie bei
Häufungen in Gemeinschaftseinrichtungen.

Krankheitsbild

Bei der ansteckenden Augenbindehautentzündung zeigt sich zu Beginn auf einem oder beiden Augen eine Rötung, gefolgt von einer Schwellung. Betroffene haben ein Fremdkörpergefühl im Auge. Das Auge juckt, tränt und reagiert empfindlich auf Licht. Nach 2 bis 4 Wochen klingt die Bindehautentzündung meistens von selbst wieder ab.

Komplikationen

In einigen Fällen kann nach etwa einer Woche die Entzündung auf die Hornhaut des Auges übergreifen. Des Weiteren können noch leichte Trübungen der Hornhaut unter Umständen einige Zeit bestehen bleiben. Nur selten verschlechtert sich das Sehvermögen dauerhaft.

Therapie

Meistens ist eine medizinische Behandlung mit Augentropfen notwendig.

Umgang mit Erkrankten und Kontaktpersonen (Hygienerichtlinien, Beispiele)

Erkrankte sollten es vermeiden, Ihre Augen mit den Händen zu berühren, da ansonsten die Erreger über die Hände weitergereicht werden können. Waschen Sie sich oft gründlich die Hände mit Wasser und Seife. Verwenden Sie Handtücher und andere Hygieneartikel wie Waschlappen, Cremes, Puder, Augentropfen usw. nur für sich selbst und wechseln Sie Waschlappen und Handtücher häufig, waschen Sie diese bei mindestens 60°C. Hängen Sie Handtücher, Waschlappen u.ä. an einen separaten Platz, um die Berührung mit anderen Wäschestücken zu vermeiden. Vermeiden Sie öffentliche Badeanstalten und Saunen für die Dauer der Erkrankung. Teilen Sie möglichst keine Gegenstände, die nah an das Auge gehalten werden, wie etwa Fotoapparate, Kameras, Ferngläser oder Kaleidoskope mit anderen Menschen. Wichtig: Informieren Sie vorab die Praxis, wenn Sie medizinische Hilfe benötigen.

Kontaktpersonen können durch gründliche Hygiene ihr Risiko der Ansteckung reduzieren. Waschen Sie sich regelmäßig und gründlich die Hände mit Wasser und Seife. Vermeiden Sie nach Möglichkeit engen Kontakt mit Erkrankten. Reinigen Sie Flächen im Umfeld von Erkrankten am besten mit Einmaltüchern und entsorgen Sie diese anschließend in den Hausmüll. Der Einsatz von Desinfektionsmitteln kann ggf. sinnvoll sein. Teilen Sie keine Hygieneartikel, Augentropfen, Schminkutensilien oder andere Gegenstände mit Erkrankten.

Einschränkungen in Gemeinschaftseinrichtungen gemäß § 33 IfSG (u.a. Kindergärten und Schulen)

Die Arbeit in oder der Besuch von Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen oder Kindergärten sollte erst wiederaufgenommen werden, wenn die Entzündung abgeklungen ist.

Weiterführende Informationen