Am Donnerstag, den 3. November, findet ab 13 Uhr eine Tagung mit dem Titel „Zurückgeben? Einblicke in die Debatte um koloniale Museumssammlungen“ statt. Veranstalter sind die Lübecker Völkerkundesammlung und das Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL). In der sechsstündigen öffentlichen Tagung diskutieren führende Fachleute über den Umgang mit kolonialen Museumssammlungen in Lübeck und Deutschland sowie über generelle Argumente für und gegen Rückgaben.
In den letzten Jahren hat sich in vielen deutschen Städten eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte des Kolonialismus und den Museumssammlungen aus jener Zeit entfaltet. In Lübeck sind diese Entwicklungen noch relativ neu. So wird der aktuelle Vorschlag der LÜBECKER MUSEEN, den Ländern Namibia und Äquatorialguinea Angebote zur Rückgabe sterblicher Überreste und unrechtmäßig angeeigneter Objekte zu machen, in Lokalpolitik und Stadtgesellschaft breit diskutiert. Der Lübecker Fall ist von überregionalem Interesse, weil sich hier grundsätzliche Fragen hinsichtlich der Praxis von Provenienzforschung und Restitutionen auftun. Die Rolle Lübecks im Zeitalter des Kolonialismus wird unter anderem auch in der aktuellen Sonderausstellung Herrenwyk „Afrika und Lübeck - eine Spurensuche“ der Lübecker Völkerkundesammlung in den Räumen des Industriemuseums thematisiert.
Die Tagung ist für alle Interessierte offen und kostenfrei. Sie findet im Vortragssaal des Zentrums für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL), Königstraße 42, 23552 Lübeck, statt. Eine Teilnahme ist auch digital möglich. Um eine verbindliche, formlose Anmeldung per Mail an vks@luebeck.de wird gebeten.
Weitere Informationen, die genauen Programmpunkte der Tagung sowie die Hintergründe zur aktuellen Rückgabedebatte sind unter https://vks.die-luebecker-museen.de/ zu finden.
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Quelle: die LÜBECKER MUSEEN