Am Freitag, 22. Oktober 2021 von 10 bis 18 Uhr, öffnet das Europäische Hansemuseum seine Türen zum ersten „Hanse.Quellen.Lesen! Citizen Science-Tag“. Die Veranstaltung der Forschungsstelle für die Geschichte der Hanse und des Ostseeraums (FGHO) richtet sich an alle Hobbyhistoriker:innen, die hinter die Kulissen des Wissenschaftsbetriebes blicken wollen. Die Veranstaltung bringt Forscher:innen, Bürger:innen und Quellen zusammen und wartet mit einem umfangreichen Programm auf – inklusive der Möglichkeit, selbst an Hanse-Quellen zu tüfteln.
Die Forschungsstelle für die Geschichte der Hanse und des Ostseeraums (FGHO) lädt am Freitag, 22. Oktober 2021, zum ersten „Hanse.Quellen.Lesen! Citizen Science-Tag“ ein. Die ganztägige Veranstaltung richtet sich an alle Bürger:innen, die gerne einmal selbst mit Quellen zur Hansegeschichte arbeiten und aus erster Hand Einblicke in die historische Forschung gewinnen möchten.
Neben Vorträgen zur Hansegeschichte, Workshops und dem direkten Austausch mit Historiker:innen steht die gemeinsame Entschlüsselung alter Handschriften auf dem Programm. Interessierte können so selbst wissenschaftlich Hand anlegen – an historischen Quellen aus dem 16. Jahrhundert, einer noch wenig untersuchten Zeit der Hansegeschichte. So sollen Forschung und Öffentlichkeit unmittelbar zusammenkommen und voneinander profitieren. Die Veranstaltung findet ab 10 Uhr im Raum Changes im 1. OG des Burgklosters im Europäischen Hansemuseum statt.
Der „Citizen Science-Tag“ ist die Fortsetzung des im Frühjahr 2020 gestarteten Projekts „Hanse.Quellen.Lesen!“ der FGHO am Europäischen Hansemuseum und des Archivs der Hansestadt Lübeck. Seit Projektstart haben Bürger:innen bereits zahlreiche Dokumente aus der Spätzeit der Hanse entziffert und virtuell mit der EU-geförderten Software „Transkribus“ aufbereitet. Die OnlinePlattform erlaubt es Bürger:innen ganz einfach über den Browser Originaldokumente vom eigenen Computer aus zu transkribieren und in die heutige Schrift zu übertragen. Auch beim diesjährigen „Citizen Science-Tag“ steht die Arbeit mit Transkribus auf dem Programm.
Unter dem Schlagwort „Citizen Science“, also Bürgerwissenschaften, werden Bürger:innen direkt in die wissenschaftliche Arbeit einbezogen und leisten so einen Beitrag zur Forschung. Das kommt auch der Hansegeschichte zugute:
Aufgrund des umfangreichen Materials schlummern noch etliche Versammlungsprotokolle der Hanse, sogenannte „Hanserezesse“, unveröffentlicht in den Archiven. Durch das große Engagement der bisherigen Teilnehmer:innen konnten bereits einige Archivschätze geborgen werden. Die ersten Ergebnisse sind bereits online unter www.fgho.eu zugänglich.
Die Teilnahme am „Hanse.Quellen.Lesen! Citizen Science-Tag“ erfordert keine speziellen Kenntnisse. Ein eigener, internetfähiger Laptop ist nach Möglichkeit mitzubringen. Neue Citizen Scientists haben die Möglichkeit, sich an diesem Tag mit dem Projekt und der Arbeit an den Quellen vertraut zu machen, während sich „Alte Ha(n)sen“ mit Hintergründen der erschlossenen Quellen intensiv auseinandersetzen und gemeinsam ihre Ergebnisse diskutieren können.
Die Teilnahme am „Citizen Science-Tag“ ist kostenfrei, die Buchung eines kostenlosen Tickets über den Ticket-Shop auf der Website des EHM unter „FGHO / Citizen Science-Tag“ ist erforderlich. Das detaillierte Programm und weitere Informationen zum Projekt finden sich auf der Website der FGHO unter www.fgho.eu. +++
Quelle: das Europäische Hansemuseum