Veröffentlicht am 15.05.2019

Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold 1924 bis 1933

Sonderausstellung in den historischen Räumlichkeiten des Burgklosters – Start: 26. Mai

Das Europäische Hansemuseum zeigt ab dem 26. Mai 2019 in den historischen Räumlichkeiten des Burgklosters die Sonderausstellung „Für Freiheit und Republik! Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold 1924 bis 1933“. Die Ausstellung ist eine Wanderausstellung der Gedenkstätte Deutscher Widerstand und wird ergänzt durch einen Bezug zur Regionalgeschichte. Begleitend zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm sowie Angebote für Schulklassen.

Das Europäische Hansemuseum zeigt vom 26. Mai bis 7. Juli 2019 in den historischen Räumlichkeiten des Burgklosters eine Ausstellung über das Engagement des „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“ für die erste Demokratie in Deutschland. Das Reichsbanner wurde 1924 als republiktreuer, überparteilicher Veteranenverband zum Schutz der Demokratie gegründet. Zu seinen Mitgliedern und UnterstützerInnen gehörten unter anderem auch Persönlichkeiten wie der erste Bundespräsident Theodor Heuss, die Frauenrechtlerin MarieElisabeth Lüders oder der Lübecker Reichstagsabgeordnete Julius Leber. Auf Themen- und Biografiebannern dokumentiert die Ausstellung mit ausdrucksstarken Fotos den umfassenden Einsatz der Mitglieder des Reichsbanners für den Schutz der demokratischen Weimarer Republik (1918–1933).

Die Wanderausstellung der Gedenkstätte Deutscher Widerstand wird im Europäischen Hansemuseum ergänzt durch einen Bezug zur Geschichte des Burgklosters sowie regionale Exponate und Biografien. In den Zellen des Untersuchungsgefängnisses im Burgkloster, die bis heute erhalten sind und besichtigt werden können, wurden ab 1933 zahlreiche Gegner der Nationalsozialisten interniert oder in den Räumen des Gerichts verurteilt. Unter ihnen war auch der Reichstags- und Bürgerschaftsabgeordnete sowie Chefredakteur des sozialdemokratischen „Lübecker Volksboten“ Julius Leber. Als einer der prominentesten Gegner der Nationalsozialisten wurde Leber bereits am Tag nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler das erste Mal verhaftet. Nach der Haftzeit wurde er bis 1937 in den Konzentrationslagern Esterwegen und Sachsenhausen festgehalten. Danach agierte Leber, getarnt als Kohlehändler, von Berlin aus weiter gegen das Regime. 1944 wurde er erneut verhaftet, zum Tode verurteilt und wenige Monate vor Kriegsende hingerichtet. Diese und weitere Biografien mit lokalem Bezug werden auch nach der Sonderausstellung im Burgkloster zu sehen sein.

Die Ausstellung „Für Freiheit und Republik!“ zeigt, wie das Reichsbanner für einige Jahre zum wichtigen Stabilitätsfaktor der noch jungen Demokratie wurde. Eindringlich führt sie vor Augen, wie entschieden die Mitglieder sich gegen den aufkommenden Nationalsozialismus zur Wehr setzten und bis zuletzt gegen die Machtübernahme Hitlers kämpften.

Begleitend zur Sonderausstellung findet ein vielfältiges Rahmenprogramm statt, das über die historischen Erkenntnissen hinaus einen Bezug zu heute und zur aktuellen Demokratie-Debatte schafft. Neben Führungen und Workshops zur Sonderausstellung gibt es einen Vortrag sowie eine Podiumsdiskussion über den „Umgang mit (Rechts-) Populismus“. Darüber hinaus bietet das Europäische Hansemuseum spezielle Angebote für Schulklassen an.

Die Sonderausstellung wird am Sonntag, dem 26. Mai 2019 um 11 Uhr, durch Bürgermeister Jan Lindenau eröffnet. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung unter href="mailto:invitation@hansemuseum.eu">invitation@hansemuseum.eu oder telefonisch unter: (0451) 80 90 99 0 ist erforderlich. Der Eintritt zur Sonderausstellung ist im Burgkloster-Ticket (7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro) enthalten. Für Schulklassen ist der Eintritt frei.

Quelle: Europäisches Hansemuseum Lübeck gemeinnützige GmbH