Aufgrund alter Aufzeichnungen aus dem Jahr 1820 über Trüffellieferungen an das Schloss Eutin vermuteten die Behördenmitarbeiterinnen schon länger, dass die unterirdisch wachsenden Trüffelpilze, die man üblicherweise nur aus Frankreich und anderen Mittelmeerländen kennt, aktuell auch in Norddeutschland und sogar in Lübeck heimisch sind.
Dank der Expertenarbeit von Sabine Hörnicke von der Forschungsgruppe Hypogäen und ihren speziell für die Suche von unterirdisch wachsenden Pilzen ausgebildeten Hunden ist dieser Nachweis für Lübeck nun zum ersten Mal gelungen. Neben dem aus kulinarischer Sicht besonders wertvollen Sommertrüffel konnte die Expertin 11 weitere unterirdisch wachsende Pilzarten an verschiedenen Standorten in der Hansestadt Lübeck identifizieren.
Für den normalen Pilzsammler ist die Trüffelsuche allerdings tabu, denn in Deutschland stehen alle wildvorkommenden Trüffelarten unter strengem Artenschutz. Sie dürfen lediglich zu Forschungszwecken mit spezieller Genehmigung der oberen Naturschutzbehörde entnommen werden. Darüber hinaus sind Funde unterirdisch wachsender Pilze nur mit speziell trainierten Hunden überhaupt möglich. Auf diese Weise kann der Trüffelfund aber auch zu ungeahnten Möglichkeiten für Lübecker Landwirte und andere FlächenbesitzerInnen führen. Dr. Kühn, die regionale Leiterin des Projekts Regiobranding in Lübeck und Nordwestmecklenburg, erklärt: „Der Nachweis des Sommertrüffels in Lübeck lässt die Wahrscheinlichkeit, hier in Lübeck auch landwirtschaftlich nutzbare Trüffelplantagen erfolgreich anzulegen, stark ansteigen.“
Ansprechpartnerin: Dr. Ursula Kühn, Forschungsprojekt Regiobranding, Hansestadt Lübeck, Bereich Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz, Tel.: (0451) 122-3923, Ursula.kuehn@luebeck.de