Die Faszination Botticellis ist ungebrochen. Der wohl wichtigste, mit Sicherheit bekannteste, Maler der Florentiner Frührenaissance ist bis heute ein Publikumsmagnet, wie nicht zuletzt die große Frankfurter Ausstellung im Jahr 2009 gezeigt hat. Überraschend ist allerdings, dass auch zu diesem vielbesprochenen Gegenstand der Kunstgeschichte gelegentlich neue Forschungsergebnisse bekannt werden. So hat Ulrich Rehm in seiner 2009 erschienenen Botticelli-Biographie nicht nur kenntnis- und faktenreich die Lebensgeschichte des Malers wiedergegeben, sondern auch einige tradierte kunstgeschichtliche Lehrmeinungen in Zweifel gezogen. Energisch widerspricht er den Darstellungen Vasaris, der in seinen Viten Botticelli als Person von lückenhafter Bildung und zweifelhaftem Charakter beschreibt. Vor dem Auge des Lesers – und Hörers – entsteht ein lebendiges Bild der Epoche; ergänzt durch Bildanalysen der bekanntesten Werke Botticellis.
Ulrich Rehm hat in Köln und München Kunstgeschichte, Germanistik und Philosophie studiert. Nach dem Abschluss des Studiums wurde er 1994 an der Ludwig-Maximilians-Universität mit einer Dissertation zur Kunst des Mittelalters promoviert. Seine Habilitation erfolgte 2001 in Bonn; der Titel der Habilitationsschrift lautet „Stumme Sprache der Bilder. Gestik als Mittel neuzeitlicher Bilderzählung“. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Privat- und Hochschuldozent folgte Ulrich Rehm 2007 dem Ruf an die Ruhr-Universität Bochum.
Der Vortrag wird gemeinsam mit der Deutsch-Italienischen Gesellschaft Lübeck e. V. angeboten. +++