In Kürze soll die Luftqualität des Lübecker Stadtteils Travemünde erneut durch Messungen überprüft werden. Denn wenn die Luft nicht rein genug ist, droht Travemünde der Entzug des Titels "Ostseeheilbad". Wie der Bereich Umweltschutz jetzt mitteilte, seien Schiffsemissionen eine der wesentlichen Ursachen der mangelnden Luftgüte. Um zu besprechen, welche Maßnahmen ergriffen werden könnten, trafen sich vergangene Woche die Mitglieder der Arbeitsgruppe "Schiffsemissionen" auf dem Greenship "Robin Hood" in Travemünde.
Dieses Schiff der TT-Line ist durch seinen vorbildlichen Umweltschutz bekannt. So wird es mit einem diesel-elektrischen Antrieb und schwefelarmem Brennstoff betrieben, der anfallende Müll wird direkt an Bord getrennt und außerdem verfügt die "Robin Hood" über eine vollbiologische Kläranlage.
Bei dem Expertentreffen, an dem unter anderem Lübecks Umweltsenatorin Dr. Beate Hoffmann, Vertreter der Germanischen Lloyd, der TT-Line, der Lübecker Hafen Gesellschaft (LHG), Kurdirektor Uwe Kirchhoff und der Hafenkapitän teilnahmen, wurde darüber diskutiert, ob in Lübeck ein Projekt gestartet werden sollte, um sich mit anderen Ostseehäfen zusammenzuschließen. Es wurde bereits Kontakt zur UBC (Union of the Baltic Cities) aufgenommen, um eine Strategie zu entwickeln, die die umweltfreundlichen Schiffe fördert und schwefelarmen Treibstoff bevorzugt. Das Konzept soll auch bei älteren Schiffen greifen, da für Schiffsneubauten ab dem Jahr 2000 internationale Vorschriften gelten.
Von Umweltsenatorin Hoffmann und den Teilnehmern des Energie-Tisch-Treffens dieser Tage im Rathaus wurden die Bemühungen zum Start eines Projekts zur Verminderung der Schiffsemissionen ausdrücklich begrüßt. +++