Vorlage - VO/2018/06929  

Betreff: Annahme einer Zuwendung der Friedrich-Bluhme-und-Else-Jebsen-Stiftung in Höhe von 10.000 Euro für das Museum für Natur und Umwelt (Förderung wissenschaftlicher Grabungen in Groß Pampau)
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senatorin Kathrin Weiher
Federführend:4.041.7 - Lübecker Museen Bearbeiter/-in: Schulenburg, Silke
Beratungsfolge:
Senat zur Senatsberatung
Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege zur Vorberatung
11.02.2019 
5. Sitzung des Ausschusses für Kultur und Denkmalpflege unverändert beschlossen   
Hauptausschuss zur Vorberatung
26.02.2019 
11. Sitzung des Hauptausschusses unverändert beschlossen   
Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck zur Entscheidung
28.02.2019 
6. Sitzung der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck unverändert beschlossen   

Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Sachverhalt
Anlage/n

Beschlussvorschlag

Die von der Friedrich-Bluhme-und-Else-Jebsen-Stiftung angebotene Zuwendung in Höhe von 10.000 Euro für das Museum für Natur und Umwelt zur Durchführung wissenschaftlicher Grabungen in Groß Pampau wird angenommen.

 


Verfahren

Beteiligte Bereiche/Projektgruppen:

Ergebnis:

 

1.102 Haushalt und Steuerung

zustimmend

 

 

 

Beteiligung von Kindern und Jugendlichen

 

Ja

gem. § 47 f GO ist erfolgt:

X

Nein

Begründung:

 

 

 

 

 

Die Maßnahme ist:

 

neu

 

X

freiwillig

 

 

vorgeschrieben durch

 

 

 

Finanzielle Auswirkungen:

 

Nein

 

X

Ja

 


Begründung

Das Museum für Natur und Umwelt zeigt Fossilfunde aus Groß Pampau, Herzogtum Lauenburg. Die Versteinerungen (mehrere verschiedene Wale, ein Delfin, ein Hai und weitere Funde) stammen aus dem Miozän-Zeitalter, haben ein Alter von ca. 11 Millionen Jahren und sind aufgrund ihrer Vollständigkeit europaweit einzigartig und international bedeutsam.

Aktuell wird am Fundort (Kieswerke Ohle & Lau, Groß Pampau) nach längerer Zeit wieder Glimmerton in großem Maßstab abgebaut – hier gibt es Schichten, die Meeresfossilien preisgeben können. Inzwischen konnten bereits in verschiedenen Grabungsprojekten mehrere spektakuläre neue Fossilfunde gemacht werden: 2014/2015 ein »Riesenwal« (der größte Bartenwalfund aus Pampau bisher) und 2016 Teile einer Robbe sowie ein sehr gut erhaltender Bartenwal mit Beckenknochen. In 2017 wurden u.a. Teile (Schädel) eines Miozän-Pottwales geborgen.

Die laufenden wissenschaftlichen Grabungsarbeiten werden in bewährter Teamarbeit durch den engagierten ehrenamtlich arbeitenden Grabungsleiter Gerhard Höpfner, das einsatzfreudige Grabungsteam, die Unterstützung der Grubenbesitzer und das Museum für Natur und Umwelt durchgeführt.

Die Fundstelle ist äußerst vielversprechend und es gilt, die Situation zu nutzen, dass die Tonschichten durch Abbauarbeiten nur wenige Jahre zugänglich sind. Danach wird der Aufschluss geschlossen und das Gebiet renaturiert.

Die erforderlichen Arbeiten umfassen Grabungsarbeiten, Bergung, Präparation, Transport, und Dokumentation der Neufunde. Alle Funde gehen ins Museum für Natur und Umwelt.

Sie werden wissenschaftlich bearbeitet und die Forschungsergebnisse werden schließlich der Öffentlichkeit und der Fachwelt präsentiert. Die Ergebnisse werden auch in der Vermittlungs- und Bildungsarbeit des Museums für Natur und Umwelt eingebunden.

Die Funde und ihre Erforschung bringen eine enorme Bereicherung des Wissenstandes zu einer vergangenen (Meeres-)Lebenswelt in der sogenannten »Ur-Nordsee« - die bestand, lange bevor wir Menschen den Norden bewohnten.

Die paläontologischen Walfunde von Pampau zeugen vom Faunenwandel über die Erdzeitalter und die stetige Evolution. Sie haben enormen wissenschaftlichen und kulturellen Wert  - für unser Selbstverständnis und als Tourismusfaktor.

Das Grabungsprojekt wird fast ausschließlich durch Drittmittel finanziert, u.a. von der Landesregierung Schleswig-Holstein und der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck. Die Zuwendung der Friedrich-Bluhme-und-Else-Jebsen-Stiftung leistet einen weiteren wichtigen Beitrag zur Durchführung des Projektes. 

Mit der Spende über 10.000,00 Euro erreicht die Spendensumme der Friedrich-Bluhme-und-Else-Jebsen-Stiftung im Jahr 2018 einen Gesamtwert von 692.000,00 Euro. Im Zuge des Mehrfachspendenverfahrens ist die Bürgerschaft nach der am 21.03.2013 von ihr beschlossenen Delegationsregelung für die Annahme dieser Einzelspende über 10.000,00 Euro zuständig.

 


Anlagen