Vorlage - VO/2013/00197  

Betreff: Sporthallenplanung TSV Travemünde
Status:öffentlich  
Dezernent/in:Senator/in Annette Borns
Federführend:4.401 - Schule und Sport Bearbeiter/-in: Schröder, Frank
Beratungsfolge:
Senat zur Senatsberatung
Schul- und Sportausschuss zur Vorberatung
21.02.2013 
32. Sitzung des Schul- und Sportausschusses (Wahlperiode 2008-2013) zur Kenntnis genommen / ohne Votum   
Finanz-, Personal- und Rechnungsprüfungsausschuss zur Vorberatung
13.03.2013 
55. Sitzung des Finanz-, Personal- und Rechnungsprüfungsausschusses (Wahlperiode 2008 - 2013) abgelehnt   
Hauptausschuss zur Vorberatung
19.03.2013 
70. Sitzung des Hauptausschusses (Wahlperiode 2008 - 2013) zur Kenntnis genommen / ohne Votum   
Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck zur Entscheidung
21.03.2013 
Sitzung der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck Nr. 41 / 2008 - 2013 abgelehnt   

Beschlussvorschlag
Finanzielle Auswirkungen
Sachverhalt
Anlage/n
Anlagen:
Kostenschätzung des Vereins-Architekten
Lageplan
Grundriss
Finanzielle Auswirkungen
Nachgereichte Stellungnahme Gebäudemanagement

1

Beschlussvorschlag

1.    Der TSV Travemünde erhält den maximalen Zuschuss der Sportförderung entsprechend den Richtlinien von 60.000 EUR.
 

2.    Der Beschluss der Bürgerschaft vom 24.09.2009 zum Neubau einer Sporthalle auf dem städtischen Sportplatz Rugwisch wird hinsichtlich des finanziellen Zuschusses in Höhe von 350.000 EUR sowie der vorgegebenen Größe der Sporthalle (45,40 m x 24,90 m) aufgehoben.

 

Beteiligte Bereiche/Projektgruppen:

Verfahren

Beteiligte Bereiche/Projektgruppen:

Ergebnis:

 

1.201 – Haushalt und Steuerung – Zustimmung

 

1.210 – Buchhaltung und Finanzen – Anmerkungen werden im weiteren Verfahren berücksichtigt

 

2.280 – Wirtschaft und Liegenschaften – Zustimmung

                                                                  

5.651 – Gebäudemanagement – Rückmeldung nach Fristablauf/Antwort als Anlage 5 beigefügt

 

3.390 – Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz – Kenntnisnahme/Keine Rückmeldung

 

 

 

 

Beteiligung von Kindern und Jugendlichen

x

Ja

gem. § 47 f GO ist erfolgt:

 

Nein

Begründung:

 

Beteiligung über Vereinsjugend des TSV Travemünde

 

 

 

Die Maßnahme ist:

 

neu

 

x

freiwillig

 

 

vorgeschrieben durch

 

 

 

Finanzielle Auswirkungen:

x

Ja (Anlage 4)

 

1

Begründung

 

1.  Erhaltung der Hallenkapazitäten am Standort Travemünde

Varianten

 

1.      Die Hansestadt Lübeck überlässt dem TSV Travemünde als Erbbaurecht die kl. Halle am Standort Steenkamp. Der TSV Travemünde saniert die vorhandene Halle mit den zugesagten Mitteln (800.000 EUR Possehl-Stiftung, 60.000 EUR Landessportverband, 60.000 EUR Hansestadt Lübeck).

Dadurch spart die Hansestadt Lübeck 100.000 EUR Abbruchkosten.
Bei dieser Variante ist zu klären, ob die Possehl-Stiftung ihre Mittel für eine Sanierung an Stelle  eines Neubaus zur Verfügung stellt. Sie ermöglicht die Schaffung eines neuen Sportzentrums im Bereich Rugwisch nicht. Die Förderung entspricht der die andere Vereine für solche Massnahmen in Anspruch nehmen.

Der Verein lehnt diese Variante derzeit ab.

 

2.      Es wird eine neue  Einfeldhalle (27,00 m x 14,00 m), inkl. Umkleide- und Sanitärräume am neuen Standort vom TSV Travemünde errichtet. Auf den Bau einer Dreifeldhalle (45,40 m  x 24,90 m) wird verzichtet. Der TSV Travemünde erhält dafür unverändert einen Zuschuss in Höhe von 350 000 EUR. Die dafür als Gegenleistung ursprünglich vorgesehene Nutzung durch die Hansestadt Lübeck für Veranstaltungen entfällt, weil die Voraussetzungen in einer Einfeldhalle nicht gegeben sind. Diese Variante ist vom TSV Travemünde komplett durchgeplant, so dass kurzfristig mit dem Bau begonnen werden könnte (siehe Anlagen 1, 2 und 3).

 

Veränderungen im Gebäude- und Grundstücksbestand des BgA Sportstätten und deren buchhalterische Auswirkungen können erst im weiteren Verfahren berücksichtigt werden.

 

 

2. Bestehende kleine Turnhalle der Schule Steenkamp und Hallenauslastung im Bereich Travemünde/ Kücknitz
 

Die Bürgerschaft hat am 24.09.2009 beschlossen, die sanierungsbedürftige Halle der ehemaligen Grundschule Steenkamp für ca. 100.000 EUR abzubrechen, da die vorhandene Dreifeldhalle (Senator-Emil-Possehl-Sporthalle)  für die schulische Versorgung der neuen Grund- und Regionalschule „Schule am Meer“ ausreicht. Die Sanierungskosten der Halle wurden vom Gebäudemanagement in 2009 anhand einer baugleichen Halle an der Schule Eichholz auf ca. 850.000 EUR geschätzt.
 

Der Abbruch der Halle ist bis heute nicht erfolgt, da ihre Kapazität für die Travemünder Sportvereine gebraucht wird .Seit  01.01.2013 ist  sie aus Sicherheitsgründen gesperrt. Der TSV Travemünde ist Hauptnutzer dieser Turnhalle (39 Stunden pro Woche). Ausweichzeiten können nicht zur Verfügung gestellt werden. Die zwei anderen Travemünder Sporthallen (Senator-Emil-Possehl-Sporthalle, Turnhalle Stadtschule) sind komplett belegt. In Kücknitz gibt es keine Ersatzzeiten. In den dortigen Hallen sind u.a. die Gruppen untergebracht, die in der Turnhalle der Luisenhof-Schule untergebracht waren. Aus diesem Grund bleibt derzeit  die Möglichkeit, dass der TSV Travemünde seine Sportangebote Judo, Thai-Chi, Tischtennis und Basketball auf städtische Hallen im übrigen Stadtbereich verlagert (u.a. Neubau von Dreifeldhallen an der Schule Tremser Teich und Holstentor-Gemeinschaftsschule). Aufgrund der Entfernungen und der anfallenden Fahrtkosten ist die Alternative unrealistisch, da dieses vor allem Kinder und Jugendliche treffen würde (Der TSV hat 2000 Mitglieder und eine Jugendquote von 34 %.).

 

 

3. Planung des TSV Travemünde, die zum Bürgerschaftsbeschluss führte

Der TSV Travemünde machte den Vorschlag, in Travemünde eine eigene Halle (Größe von 45,40 m x 24,90 m) auf dem Gelände des städtischen Sportplatzes Rugwisch zu erstellen. Die sollte mit dem bereits bestehenden Umkleidegebäude des Sportplatzes verbunden werden, so dass dessen Dusch-, Sanitär- und Umkleideräume für die Halle mit zur Verfügung stünden.

Die damit ermöglichte Aufgabe der Turnhalle Steenkamp spart der Hansestadt Lübeck 850.000,00 EUR Sanierungskosten. Am Rugwisch würde ein neues Sportzentrum mit Vereinsheim, Sportplätzen und Sporthalle entstehen, Bauunterhaltungsmittel würden ebenfalls eingespart, der Verein würde auch diese übernehmen.

 

Grundlage für den  Bürgerschaftsbeschluss war, dass ein Ersatzbau für die abgängige Einfeldhalle am Steenkamp ca. 1.150.000,00 EUR kosten würde. Die übliche 10 %ige Förderung entspräche somit 115.000,00 EUR ohne Anwendung der Höchstgrenze von

60. 000 EUR. Bei einem Zeitraum von 5 Jahren würden Bauunterhaltungskosten von ca. 235.145,00 EUR anfallen. Hier wurde vorgeschlagen, dem TSV diese Summe zusätzlich als Zuwendung zu gewähren. Rechnet man beide Summen zusammen, so ergibt dies die damals zugesagte Fördersumme von 350.000,00 EUR.

Am 24.09.2009 beschloss die Bürgerschaft, dem TSV Travemünde die Summe als Zuschuss für den Bau einer Halle mit den Maßen 45,40 m x 24,90 m zur Verfügung zu stellen. Mit dem Beschluss verknüpft wurde die Auflage, durch eine Vereinbarung mit dem Verein ein Nutzungsrecht für eigene oder im Interesse der Hansestadt Lübeck liegende Veranstaltungen zu gewähren. Danach würden bis zu 5 Veranstaltungen jährlich von der Zahlung der Miet- und Betriebskosten freigestellt. Diese Vereinbarung ist für 20 Jahre gültig. Diese Vereinbarung wurde am 9.11.09 von beiden Vertragsparteien unterschrieben.

 

 

4. Neue Planung des TSV Travemünde

 

Letzter Stand nach zahlreichen Zwischenschritten:

 

Mit Schreiben vom 17.8.12 teilte der TSV Travemünde der Hansestadt Lübeck mit, dass er sich aufgrund einer neuen Sachlage nur noch in der Lage sieht, eine normale Einfeldhalle mit den Maßen 27,00 m x 14,00 m zu finanzieren. Diese solle auf einem neuen Standort am Sportplatz Rugwisch entstehen und Kosten von insgesamt ca. 1.550.000 EUR verursachen. Dafür sind laut TSV folgende Mittel eingeplant: 350.000 EUR Eigenmittel und Eigenleistung, 60.000 EUR Landessportverband, 800.000 EUR Possehl-Stiftung sowie 350.000 EUR Zuschuss Hansestadt Lübeck.

 

Hinsichtlich der Aufgabe des alten Standorts wegen Altlastenfundes bat die Hansestadt Lübeck den Verein mit Schreiben vom 29.10.12 um eine konkrete Aussage zu den angeblich gefundenen Altlasten und deren Entsorgungskosten, da den städtischen Bereichen Umweltschutz sowie Wirtschaft und Liegenschaften eine Belastung des Untergrundes nicht bekannt ist.

 

Eine darauf hin vom TSV übersandte Kostenaufstellung bestätigte zwar eine Altlastenentsorgung, jedoch nicht in der vom TSV genannten Höhe von 250.000 EUR. Vielmehr wurden zusätzliche Kosten für eine Pfahlgründung, eine Wasserhaltung während der Erdbauarbeiten, eine aufgrund der Hochwasserschutzrichtlinie zu errichtende Treppen- und Rampenkonstruktion, naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen sowie unterirdische Stauraumkanäle für Regenwasser in der Aufstellung aufgeführt. Diese zusätzlichen Erfordernisse sind laut Aussage des Architekten für jeden Standort im Bereich des Sportplatzes notwendig und verteuern das Vorhaben erheblich, so dass die Kosten für die Errichtung einer Dreifeldhalle ohne Umkleide- und Sanitärräume auf mindestens 1.700.000 EUR steigen würden.

 

Laut Aussage vom 5.11.12 des vom TSV beauftragten Architekten würden bei einem Neubau am ursprünglich vorgesehenen Standort durch die Entsorgung des belasteten Untergrundes (pechhaltiger Teer- und Asphaltbruch), die Vorhaltung eines Löschwasserhydranten sowie die Schaffung neuer Parkflächen noch höhere Kosten anfallen

 

Nach Auffassung der Hansestadt Lübeck stellt die veränderte Planung eine völlig neue Ausgangslage dar, die nicht dem Bürgerschaftsbeschluss vom 24.9.09 entspricht. Dort wurde seinerzeit explizit die Bezuschussung einer Halle mit den Maßen 45,40 m x 24,90 m beschlossen. Zudem macht eine an diesen Beschluss geknüpfte Vereinbarung über ein kostenfreies Nutzungsrecht für eigene oder im Interesse der Hansestadt Lübeck liegende Veranstaltungen bei einer Einfeldhalle keinen Sinn. Eine normale Einfeldhalle wird für kulturelle Veranstaltungen etc. wesentlich weniger nachgefragt als eine Dreifeldhalle. Zudem ist die Hansestadt Lübeck selbst Eigentümerin einer Einfeldhalle an der Stadtschule Travemünde. Dort reichen die Kapazitäten aus.

Dies wurde dem TSV Travemünde am 27.8.12 schriftlich mitgeteilt. Auch die Mitglieder des Schul- und Sportausschusses sahen in ihrer Sitzung am 20.9.12 die Notwendigkeit eines erneuten Bürgerschaftsbeschlusses.

 

 

Fazit

 

Die durch den Abbruch der kleinen Halle der ehemaligen Schule Steenkamp wegfallenden Hallenzeiten von wöchentlich 39 Stunden können im Bereich Travemünde/ Kücknitz nicht aufgefangen werden. Eine Verlagerung in die anderen Stadtteile ist unrealistisch. Eine Sanierung der kleinen Halle Steenkamp durch die Hansestadt Lübeck ist nicht in der Investitionsliste der nächsten Jahre enthalten. Andere Lübecker Vereine haben für ähnliche Projekte die max. Förderung von 60.000 EUR nach den Richtlinien erhalten. Die Sanierung der alten Halle am Steenkamp durch den TSV und deren Nutzung durch ihn wäre, falls die Possehl-Stiftung zustimmt, eine wirtschaftliche Alternative.

 

 

1

Anlagen

1. Kostenschätzung des Vereins-Architekten

2. Lageplan

3. Grundriss

3. Finanzielle Auswirkungen4. Finanzielle Auswirkungen

5. Nachgereichte Stellungnahme Gebäudemanagement

 

 

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 1 1 öffentlich Kostenschätzung des Vereins-Architekten (13 KB)    
Anlage 2 2 öffentlich Lageplan (156 KB)    
Anlage 3 3 öffentlich Grundriss (164 KB)    
Anlage 4 4 öffentlich Finanzielle Auswirkungen (49 KB)    
Anlage 5 5 öffentlich Nachgereichte Stellungnahme Gebäudemanagement (83 KB)