Vorlage - VO/2020/09310  

Betreff: Die Unabhängigen: Modernisierung der Verwaltung - Mit Notebooks Krisen und auch den Arbeitsalltag besser bewältigen
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsstelle der Fraktion Die Unabhängigen Bearbeiter/-in: Burgdorf, Claudia
Beratungsfolge:
Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck zur Entscheidung
24.09.2020 
19. Sitzung der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck - Haushaltssitzung an Verwaltung / Ausschuss zurück verwiesen   
Hauptausschuss zur Entscheidung
24.11.2020 
41. Sitzung des Hauptausschusses zurückgezogen   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n

Beschlussvorschlag

Die Bürgerschaft möge beschließen:

 

Der Bürgermeister wird aufgefordert,

 

1. bis Ende März 2021 die Voraussetzungen (beispielweise digitale Infrastruktur) zu

schaffen, dass alle Beschäftigten der Stadt Lübeck, die ein Notebook aufweisen,

im Falle einer erneuten Krise ohne Performance-Probleme ihrer Tätigkeit von zu Hause nachkommen können;

2. zukünftig ausschließlich Notebooks für die Beschäftigten der Stadt Lübeck zu beschaffen. Eine Abkehr vom Regelfall kann nur im begründeten Bedarfsfall erfolgen;

3. allen Beschäftigten, die eine telearbeitsfähige Stelle aufweisen, bis Ende 2021 die Möglichkeit einzuräumen, mindestens zwei Tage pro Woche von zu Hause zu

arbeiten. Eine Abkehr vom Regelfall kann nur nach Abstimmung mit dem Personalrat erfolgen;

4. der Bürgerschaft bis zum 31. März 2021 Bericht zu erstatten.

 


Begründung

In der Corona-Krise hat die Verwaltung mit der verstärkten Ausrichtung auf die Schaffung von Homeoffice-Arbeitsplätzen richtig gehandelt. Doch längst nicht alle städtischen Beschäftigten konnten davon profitieren. Außerdem wurde nur auf die Auswirkungen des Virus reagiert, jedoch nicht vorausschauend agiert.

Im Bericht zur Stärkung des Bereichs Informationstechnik als Basis für eine moderne, digitale Verwaltung (s. Anlage 1 zu VO/2020/09005) heißt es u. a.:

„Der Bereich Informationstechnik betreut derzeit mit einer Stellenausstattung von 56,8 Planstellen ca. 10.000 Endgeräte (4.200 Telefone, 2.080 PCs, 500 Notebooks, 400 Thin Clients, 350 Mobile Devices und 700 Drucker und 200 Mehrplatzdrucker), 500 Router und Switches an 180 Gebäudestandorten, 600 physikalische und virtuelle Server sowie 350 Fachverfahren.“

Die Zahlen machen deutlich, dass die Hansestadt Lübeck künftig verstärkt Notebooks beschaffen sollte, da diese im Gegensatz zum traditionellen Desktop-Rechner flexiblere Einsatzmöglichkeiten bieten. Dies gilt nicht nur für den hoffentlich seltenen Pandemie-Fall. Auch außerhalb von Krisenzeiten bieten Notebooks mit Zugangsmöglichkeit von extern auf die IT-Systeme der Stadt viele Vorteile.

 

Notebooks schaffen die Möglichkeit, dass Eltern von kranken Kindern durchaus auch von zu Hause arbeiten können und somit nicht ausfallen. Auch gibt es Erkrankungen, die nicht die Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen, der Mitarbeiter diese aber nicht nutzen kann, da er beispielsweise wegen einer Knie-Operation nicht an den Arbeitsplatz kann oder darf, obwohl er dies gerne tun würde. Auch verbessert eine flexiblere Arbeitsplatzwahl durch Notebooks die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Die Beschäftigten der Hansestadt Lübeck haben in der Krise bewiesen, dass sie ihrer Arbeit auch von zu Hause im vollen Umfang nachgehen. Was bei vielen großen Unternehmen der freien Wirtschaft sowie vielen Bundesbehörden normal ist, sollte endlich auch bei der Stadt Lübeck selbstverständlich werden. Beschäftigten, die eine telearbeitsfähige Stelle aufweisen, sollte die Möglichkeit eingeräumt werden, von zu Hause den Dienst zu verrichten. Sogar die Attraktivität als Arbeitgeber wird von flexiblen Homeoffice-Optionen verbessert.

Im Wettbewerb der Kommunen ist es wichtig, jetzt sukzessive, aber bestimmt, möglichst jeden Bildschirmarbeitsplatz mit Notebooks auszustatten und beschäftigtenfreundliche und weniger ortsgebundene Arbeitsmodelle einzuführen. Die Lübecker Verwaltung kann ihren Bedarf an Arbeitskräften nur füllen, wenn sie den Beschäftigten bessere und modernere Perspektiven in Aussicht stellt.

 


Anlagen