Vorlage - VO/2019/07013  

Betreff: Fraktion Freie Wähler & GAL: Giftmülldeponie Ihlenberg schließen
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsstelle der FREIE WÄHLER & GAL Fraktion Bearbeiter/-in: Mentz, Katja
Beratungsfolge:
Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck zur Entscheidung
31.01.2019 
5. Sitzung der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck zurückgestellt   

Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Anlage/n

Beschlussvorschlag

Die Stadt Lübeck setzt sich für die sofortige Schließung und Sanierung der Giftmülldeponie Ihlenberg ein.

 

 Solange eine Schließung der Deponie nicht in Sicht ist, beauftragt die Hansestadt Lübeck unverzüglich einen Hydrogeologen oder eine Hydrogeologin für die Durchführung aktueller Oberflächengewässerbeprobungen am Zufluss zum Dassower See.

In den Dassower See fließen zwei Gewässer, die durch deponiebürtige Schadstoffe belastet sein könnten: Die von Selmsdorf kommende Jabsbek und die von Schönberg kommende Stepenitz. In letztere fließt über den Rupensdorfer Bach und die Maurine die Vorflut der Deponie. Da in der Vorflut radioaktives Tritium mit bis zu 575 bq/l  gemessen wurde, sind die Beprobungen insbesondere auf Tritium sowie auf die einschlägigen deponiespezifischen Schadstoffe zu prüfen. Tritium stellt dabei auch einen Indikator für Deponiebeeinflussung dar, sobald die gemessenen Werte 2-4 bq/l übersteigen.   Um mögliche Kontaminationen der Vergangenheit zu untersuchen, sind Sedimentuntersuchungen in diesem Bereich notwendig.

Sinnvoll ist es, alle Quell- und Grabenaustritte am Hang des Ihlenberges in gleicher Weise zu untersuchen. Eine Zusammenarbeit mit den Kommunen Selmsdorf und Schönberg ist anzustreben.

 Um endlich einschätzen zu können, wie weit Schadstoffe in den sehr inhomogenen Deponieuntergrund eingedrungen sind, ist es erforderlich, Diagonalbohrungen so durchzuführen, dass der Bereich des Deponiezentrums erfasst wird und damit eine realistische Berechnung erfolgen kann, ab welchem Zeitpunkt eine Belastung des trinkwasserführenden Grundwasserleiter zu besorgen ist.

In diesem Bereich hat die Deponie in einer Fläche von 32 ha keine Folie als Abdichtung zum Untergrund. Schon in den 80iger Jahren wurden in den damals dort vorhandenen Grundwasserermessstellen deponiebürtige Stoffe gefunden.

Die Stadt Lübeck hat hier keine Handhabe, diese Untersuchungen eigenständig zu veranlassen, setzt sich jedoch auf Landesebene in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern dafür ein, derartige Untersuchungen endlich durchzuführen. Die Stadt Lübeck nimmt Gespräche mit Bürgermeistern von Selmsdorf und Schönberg auf, um gemeinsam ein Untersuchungsprogramm für die auf deren Gemeindegebieten befindlichen Oberflächengewässer zu entwickeln und zu realisieren.

 

 Der Bürgermeister wird gebeten, zeitnah über die Umsetzung und aktuelle Entwicklungen in Sachen Giftmülldeponie Ihlenberg zu berichten.

 


Begründung

Erfolgt mündlich.

 


Anlagen