- Allgemeiner Überblick
Mit Beschluss der Haushaltssatzung wird die Verwaltung von der Lübecker Bürgerschaft ermächtigt, die im Haushaltsplan enthaltenen Ansätze nach Genehmigung durch die
Kommunalaufsichtsbehörde zu bewirtschaften. Die Verwaltung hat die Ansätze nach den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit geplant mit dem Ziel der stetigen Erfüllung ihrer Aufgaben.
Der Haushaltsplan gliedert sich in einen Ergebnisplan und einen Finanzplan sowie in Teilpläne. Der Stellenplan für die Beamtinnen und Beamten sowie der Beschäftigten ist Teil des Haushaltsplanes, ebenso wie der Beteiligungsbericht.
Für die Planung 2019 liegt der Jahresabschluss 2017 als konkrete Planungsgrundlage vor, ergänzt um den Haushaltserlass des Innenministeriums aus September 2018.
Die nach wie vor gute konjunkturelle Lage führt auch für die Hansestadt Lübeck zu weiteren Überschüssen, für 2017 in Höhe von 83,7 Mio. EUR. Dieses wird aber auch durch mehrere Einmaleffekte erreicht. In der Planung 2019 kann noch nicht von einem positiven Ergebnis ausgegangen werden. Zu viele Faktoren insbesondere auf der Aufwandsseite, zumeist
begründet durch gesetzliche Vorgaben wie die Umsetzung des Bildungs- und Teilhabegesetzes, führen zu erheblichem (Personal-) Mehrbedarf.
Beratungsverfahren:
Den Fraktionen wird nach den Herbstferien der Entwurf des Haushaltsplans ohne Vorbericht digital vorgelegt. Änderungen und damit Aktualisierungen der Daten sind einmalig vorgesehen zur Sitzung des Hauptausschusses am 27.11.2018, sofern sich bis dahin wesentliche Änderungen in der Planung ergeben haben. Dieses wird in einer Nachmeldeliste übersichtlich dokumentiert.
- Zu den Beschlussvorschlägen
zu 1. Festsetzung Ergebnisplan und Finanzplan
Im Entwurf des Produkthaushalts sind die jeweiligen Produkthaushaltsseiten, die von den Bereichen gemeldeten Aufwendungen/Erträge bzw. Einzahlungen und Auszahlungen enthalten.
zu 2. Maßnahmenlisten und Budgetübersichten der Fachbereiche 1- 5
In den Maßnahmenlisten sind sowohl belastende, als auch entlastende Sachverhalte enthalten, die zum Verständnis der Budgetentwicklungen in Listenform erläutert werden.
zu 3. Konsolidierungsliste
Das Land Schleswig-Holstein wird die bisherigen Regelungen zur Konsolidierung finanzschwacher Gemeinden fortsetzen, wobei sich das Programm der folgenden vier Jahre wesentlich auf die kreisfreien Städte reduziert. Für die Hansestadt Lübeck wird aufgrund der nach wie vor schlechten finanziellen Lage eine Teilnahme an dem Konsolidierungsprogramm erforderlich, um entsprechende Landeshilfen zu erhalten. Beabsichtigt ist, in 2019 den dafür erforderlichen Vertrag mit dem Land Schleswig-Holstein abzuschließen und daher auch zum Haushalt 2019 den Sparwillen mit den in der Anlage 8 aufgelisteten Maßnahmen zu dokumentieren
Zu 4. Haushaltssatzung
Zu § 1
Bei dem wiedergegebenen Jahresfehlbedarf des Ergebnisplans handelt es sich um die Zahlen des Entwurfs mit Stand am 19.11.2018 = 7.881.000 EUR (Vorjahr 36.704.500 EUR). Konsolidierungshilfe und Fehlbetragszuweisung des Landes sind dabei nicht enthalten, da diese nicht veranschlagt werden dürfen. Zu einem weiteren Konsolidierungsvertrag erfolgt eine gesonderte Vorlage).
Die Fachbereichseckwerte wurden am 26.Juni 2018 im Hauptausschuss beraten und vom Bürgermeister als verbindliche Verwaltungsverfügung erlassen (siehe VO/2018/06115 ). Die Darstellung und Dokumentation der zur Einhaltung der Eckwerte erarbeiteten Ansätze, Vorschläge und Maßnahmen erfolgt über die Maßnahmenlisten.
Gesetzliche Vorgaben führen in 2019 zu erheblicher Aufwandssteigerung, insbesondere zur Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes mit dafür erforderlichen 47 neuen Stellen. Weiterhin ist geplant, in 2019 weitere Stadtteilbüros nebst Außenstellen zu eröffnen. Entsprechende Personal- und Sachmittel sind vorzuhalten.
Der investive Teil des Finanzplans enthält Kreditaufnahmen einschl. Umschuldungen in Höhe von 71.434.200 EUR und liegt damit 16,7 Mio. EUR oberhalb der Tilgungsleistungen 2019. Nach intensiver Vorberatung innerhalb der Verwaltung wird kein Spielraum für eine verringerte Veranschlagung gesehen, zumal in den letzten Jahren eine Steigerung bei den investiven Ausgaben um rd. 20% pro Jahr zu verzeichnen ist: die Ausgaben 2015 betrugen 43,5 Mio. EUR, steigerten sich in 2016 auf 52,1 Mio. EUR und in 2017 nochmals auf 60,2 Mio. EUR. 2018 werden Auszahlungen von 72 Mio. EUR erwartet. Die Umsetzung der im Haushaltsplan veranschlagten Maßnahmen steigt somit jährlich an und zeigt den Investitionsbedarf deutlich auf.
In den letzten Jahren wurden folgende größere Maßnahmen begonnen/umgesetzt:
2015
Rathaus
Baltic-Gemeinschaftsschule (bis 2018)
E-Geibel-Schule (bis 2018)
Priwall-Waterfront (bis 2017)
Schule an der Wakenitz (bis 2017)
Hafendrehbrücke (bis 2016)
Possehlbrücke (bis dato)
2016
Feuerwache 3 (bis 2018)
Schule Falkenfeld (bis 2018)
Katharineum (bis 2018)
Musik- und Kongresshalle (bis dato)
Priwall-Promenade (bis dato)
Straße An der Untertrave (bis dato)
Verlagerung Lagerplatz Trave (bis 2018)
Skandinavienkai Flächenausbau 2. BA (bis dato)
2017
Sportzentrum Falkenwiese (bis dato)
Kita Klipperstraße (bis dato)
C.J.Burckh.-Gymnasium (bis dato)
Verwaltungszentrum Mühlentor - Brandschutzsanierung (bis dato)
Josephinenbrücke (bis dato)
Baggersand (bis dato)
Travemünder Landstraße K20 (bis dato)
2018
St. Jürgen Gemeinschaftsschule (bis dato)
Albert-Schweizer-Schule (bis dato)
Berufsschulzentrum Friedrich List (bis dato)
Bahnhofsbrücke (bis dato)
Fischereihafen Travemünde (bis dato)
Eine intensive Prioritätensetzung aufgrund weitaus höher liegender Bedarfsanmeldungen war erforderlich, nachdem in 2018 mit umfangreichen Investitionen im Hafenbereich begonnen wurden, die auch in Folgejahren erhebliche Mittel binden. Hierzu werden Gespräche mit der Kommunalaufsicht geführt mit dem Ziel, den durch Hafeninvestitionen gestiegenen Kreditbedarf genehmigungsfähig zu machen.
Die einzelnen Investitionsvorhaben sind der Anlage 2 zu entnehmen und detailliert mit Begründungen zu jeder Einzelanmeldung aufgeführt. Der Finanzierungsrahmen zu den
Investitionen ist am Ende dieser Vorlage abgebildet.
Nach § 95 Abs. 2 der Gemeindeordnung (GO) sind in der Haushaltssatzung die Gesamtzahl der Planstellen des Stellenplanes festzusetzen. Die Anzahl und Entwicklung der Planstellen ist der Anlage 5 zu entnehmen.
III. Stand der Planung Erträge und Aufwendungen – Ergebnisplan
Ergebnisplan 2019 im Überblick
| Planung 2018 | Entwurf Planung 2019 |
Erträge | 797.268.500 EUR | 843.240.400 EUR |
Aufwendungen | 835.804.100 EUR | 851.151.400 EUR |
Jahresfehlbetrag | - 38.535.600 EUR | - 7.881.000 EUR |
Größere Positionen aus dem Ergebnisplan
| Planung 2018 | Entwurf Planung 2019 |
Personalaufwendungen | 183.011.900 EUR | 197.107.700 EUR |
Versorgungsaufwendungen | 26.213.100 EUR | 19.646.900 EUR |
Zinsaufwand | 19.540.400 EUR | 16.607.600 EUR |
Transferaufwendungen | 338.441.700 EUR | 349.658.400 EUR |
darin | | |
Sozialtransferaufwendungen | 222.481.300 EUR | 221.492.700 EUR |
Zuweisungen und Zuschüsse für lfd. Zwecke | 102.564.900 EUR | 112.306.200 EUR |
Gewerbesteuerumlage (abhängig vom Gewerbesteuerertrag | 13.395.500 EUR | 15.279.500 EUR |
Erträge aus Steuern, allgemeinen Zuweisungen und allgemeinen Umlagen | 516.813.800 EUR | 557.894.700 EUR |
darin u.a. | | |
Gewerbesteuer | 88.000.000 EUR | 107.200.000 EUR |
Grundsteuer A/B | 36.888.000 EUR | 37.190.000 EUR |
Gemeindeanteil EKSteuer | 80.676.000 EUR | 91.925.300 EUR |
Gemeindeanteil Umsatzsteuer | 21.443.000 EUR | 22.788.300 EUR |
Kommunaler Finanzausgleich | 190.766.200 EUR | 193.315.100EUR |
| | |
IV. Stand der Planung investiver Auszahlungen/Finanzplan- Finanzierungsrahmen
Ein-/Auszahlungsart | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 |
| TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR |
EINZAHLUNGEN | | | | | | |
Eigenmittel | | | | | | |
Rückflüsse von Darlehen | 813,5 | 568,6 | 477,2 | 490,2 | 494,2 | 498,2 |
Veräußerungserlöse | 10.265,2 | 11.657,5 | 15.716,9 | 14.966,9 | 14.366,9 | 14.366,9 |
Beiträge, Sonstige | 2.681,9 | 260,4 | 182,7 | 758,4 | 900,4 | 10,4 |
abzgl. Stellplatzablöse 1) | 0,0 | 1,0 | 10,4 | 10,4 | 10,4 | 10,4 |
Eigenmittel zusammen: | 13.760,6 | 12.485,5 | 16.366,4 | 16.205,1 | 15.751,1 | 14.865,1 |
| | | | | | |
Fremdmittel: | | | | | | |
Kreditmittel (ohne Umschuldungen) für: | | | | | | |
rentierliche Bereiche | | | | | | |
Rettungsdienst | 730,8 | 20,0 | 3.213,2 | 3.308,5 | 2.283,5 | 1.932,7 |
Passat-Hafen / Bark Passat | 222,0 | 0,0 | 88,0 | 410,0 | 410,0 | 410,0 |
Märkte | 0,0 | 0,0 | -600,0 | 35,0 | 0,0 | 0,0 |
Friedhöfe | 1.744,0 | 2,0 | 319,1 | 1.164,0 | 664,0 | 164,0 |
Hafenbaumaßnahmen | 2.515,0 | 8.576,1 | 33.367,9 | 20.199,9 | 16.629,9 | 14.504,9 |
Zwischensumme : | 5.211,8 | 8.598,1 | 36.388,2 | 25.117,4 | 19.987,4 | 17.011,6 |
Kredite f. Sonderfinanzierungen | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
sonstiger Bereich | 21.798,3 | 32.883,1 | 29.884,6 | 45.968,9 | 36.190,6 | 15.156,9 |
Kredite Kernhaushalt HL | 27.010,1 | 41.481,2 | 66.272,8 | 71.086,3 | 56.178,0 | 32.168,5 |
Kredite f. städt. Gesellschaften | 2.715,1 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
Kreditmittel zusammen: | 29.725,2 | 41.481,2 | 66.272,8 | 71.086,3 | 56.178,0 | 32.168,5 |
| | | | | | |
Zuweisung./Zusch. f. Investitionen | 29.656,3 | 30.600,5 | 32.649,0 | 24.745,9 | 25.657,5 | 21.238,5 |
EINZAHLUNGEN insgesamt: | 73.142,1 | 84.568,2 | 115.288,2 | 112.037,3 | 97.586,6 | 68.272,1 |
| | | | | | |
AUSZAHLUNGEN | | | | | | |
Investitionen | | | | | | |
Rentierliche Bereiche | | | | | | |
Rettungsdienst | 750,8 | 1.206,6 | 3.233,2 | 3.328,5 | 2.303,5 | 1.952,7 |
Passat-Hafen / Bark Passat | 222,0 | 122,5 | 88,0 | 410,0 | 410,0 | 410,0 |
Märkte | 0,0 | 0,0 | 250,0 | 35,0 | 0,0 | 0,0 |
Friedhöfe | 1.745,0 | 1.389,2 | 320,1 | 1.165,0 | 665,0 | 165,0 |
Hafenbaumaßnahmen | 6.775,0 | 12.690,0 | 47.070,0 | 29.997,0 | 28.842,0 | 28.112,0 |
| | | | | | |
Zwischensumme: | 9.492,8 | 15.408,3 | 50.961,3 | 34.935,5 | 32.220,5 | 30.639,7 |
sonstige Bereiche | 63.649,3 | 69.159,9 | 64.326,9 | 77.101,8 | 65.366,1 | 37.632,4 |
| | | | | | |
Investitionen zusammen: | 73.142,1 | 84.568,2 | 115.288,2 | 112.037,3 | 97.586,6 | 68.272,1 |
AUSZAHLUNGEN insgesamt: | 73.142,1 | 84.568,2 | 115.288,2 | 112.037,3 | 97.586,6 | 68.272,1 |
Fehlbedarf (-) / Überschuss (+) : |
| 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| | | | | | |
Hinweise zum Haushaltsjahr 2019 : | | | | | | |
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1) Ablösebeträge für Stellplätze dürfen gem. Krediterlass bei der Ermittlung der Kreditobergrenze nicht berücksichtigt |
werden, die rechn. Kreditobergrenze nach Ziffer 2.2 des Runderlasses zu § 95 g GO erhöht sich somit um diesen Anteil. |