Auszug - BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN: Lübecker Kanalisation - Regen-, Grau- und Schwarzwasser  

6. Sitzung des Werkausschusses EBL
TOP: Ö 7.2
Gremium: Werkausschuss EBL Beschlussart: abgelehnt
Datum: Do, 21.03.2019 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:30 - 17:27 Anlass: Sitzung
Raum: Besrpechungsraum der MBA
Ort: Besprechungsraum der MBA, Raabrede 67, 23560 Lübeck
VO/2019/06958 BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN: Lübecker Kanalisation - Regen-, Grau- und Schwarzwasser
   
 
Status:öffentlich  
Federführend:Geschäftsstelle der Fraktion BÜ90 DIE GRÜNEN Bearbeiter/-in: Reclam, Tim-Alexander
 
Wortprotokoll
Beschluss
Abstimmungsergebnis

Herr Reclam bezieht sich auf die Wohnsiedlung Flintenbreite und das dortige Abwassersystem, welches nicht an die herkömmliche Kanalisation angeschlossen sei. Inzwischen sei die Wohnsiedlung voll bezogen und er berichtet über die dezentrale Abwasseranlage, eine 3-Wege-Kanalisation. Erfahrungsberichte von Ingenieuren seien hierzu sehr positiv ausgefallen. Die Betriebskosten konnten um 20 % gesenkt werden, da

der Wasserverbrauch deutlich niedriger sei. Er führt weitere Aspekte zur Entlastung der städtischen Kanalisation auf und schlägt vor, die Vorgehensweise wie bei diesem Modell zukünftig grundsätzlich für neue Baugebiete zu prüfen.

 

Herr Dr. Verwey verweist auf die Experten für Abwasserwirtschaft bei den EBL. Er fände es gut, solche Themen im Vorwege intern mit den zuständigen Mitarbeitern zu diskutieren, bevor es in den Gremien behandelt werde. Das Beispiel sei nicht tauglich und er findet es schade, dass es bereits in der Bürgerschaft gelandet sei. Das System Flintenbreite hat wesentliche Schwachstellen, die EBL sei mehrfach gebeten worden, dort auszuhelfen. Schwarzwasser werde vor Ort nicht behandelt und müsse durch die EBL regelmäßig abgefahren werden. Die Hansestadt Lübeck hätte eine zentrale Entwässerung im gesamten Stadtgebiet aufgebaut. 

 

Herr Rohlf fragt, ob es sinnvoll sei jetzt noch ein 3-Wege-System dazwischenzusetzen und was die Konsequenzen wären. Herr Dr. Verwey beantwortet die Frage.

 

Herr Reclam erwähnt noch einmal den absolut positiven Erfahrungsbericht  und ist der Meinung, dass das gesamte Projekt durchaus gut zu bewerten sei. Er hebt nochmals den Vorschlag seiner Partei hervor, dieses System weiterhin in Erwägung zu ziehen.

Herr Dr. Verwey lehnt es ab und verweist auf seine Begründung.

 

Frau Mählenhoff merkt an, dass man somit kleinere Wohngebiete, die abseits auf den Lübecker Dörfern liegen würden, eventuell auf diese Art halb autark erhalten zu können und Kosten zu senken. Es würde nicht darum gehen, das gesamte Stadtgebiet grundsätzlich mit diesem System zu überziehen.

 

Frau Dr. Blunk fragt nach den Anlagen und nach weiteren Informationen hierzu.

 

Herr Quirder möchte wissen, ob eventuell schon jetzt im Außenbereich eine Sonderlösung geprüft werde. Herr Dr. Verwey verweist auf das Abwasserbeseitigungskonzept der EBL, wonach die Ortslagen festgelegt seien. Es würde tatsächlich wenige Grundstücke geben,

die von den EBL nicht erschlossen werden (Kleinkläranlagen).

 

Herr Dr. Lengen bemerkt, dass die Prüfung situationsabhängig sei. Herr Dr. Verwey schließt die Diskussion mit seiner Aussage, dass alle innovativen Verfahren grundsätzlich für positiv angesehen und auch zukünftig geprüft werden.

 


Beschluss:

Die Bürgerschaft möge beschließen:

Bei allen Neuplanungen von Wohngebieten in Lübeck wird die vorrangige Abwasserentsorgung nach dem dezentralen Vorbild der Siedlung Flintenbreite geprüft. Der Bauausschuss beschließt für alle Neuplanungen, ob diese 3 Wege-Lösung (Trennung von Regen-, Grau- und Schwarzwasser) oder der herkömmliche Anschluss an die Kanalisation umgesetzt wird.


Abstimmungsergebnis:

Der  Ausschuss lehnt den Antrag bei 3 Ja-Stimmen und 12 Nein-Stimmen mit Mehrheit ab.