Vorlage - 4/12914-01-01-01
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Beschlussvorschlag
Antrag VO/2024/12914 vom 18.01.2024
Um die Themen „psychische Erkrankungen“ und „Suizidalität“ in der Stadt Lübeck sichtbar
zu machen, wird die Verwaltung beauftragt, eine Kampagne zu gestalten, die auf bestehende Hilfsangebote aufmerksam macht.
Denkbar wären Mottos wie "Du bist nicht allein!" oder "Wir sind für dich da!".
Die Kampagne soll mit Flyern, Plakaten und einem Social-Media-Team gestaltet werden.
Begründung:
Jährlich nehmen sich in Deutschland ca. 10.000 Menschen das Leben.
Auch wenn unsere Gesellschaft langsam anfängt Stigmata aufzubrechen und psychische
Erkrankungen als solche anzuerkennen, wissen viele Betroffene nach wie vor nicht, wo sie
sich Hilfe suchen können.
Lübeck hat viele tolle Hilfsangebote, die leider kaum bekannt sind.
Dies ist mehr als genug Grund, dass wir uns als Kommunalpolitik vornehmen, daran vermehrt zu arbeiten. Die Ausarbeitung einer Aufklärungskampagne wäre ein sinnvoller und wichtiger erster Schritt.
Antrag VO/2024/12914-01 vom 06.02.2024
Der Bürgermeister wird beauftragt, die Möglichkeit zu prüfen, ob im Jahr 2024 in der Stadt
Lübeck eine Aufklärungskampagne zum Thema "Psychische Erkrankung" und "Suizidalität"
realisiert werden kann.
Ziel ist es, auf bestehende Hilfsangebote aufmerksam zu machen und das Thema in den
Fokus zu rücken.
Der Prüfauftrag zielt auf die Kosten für die Durchführung und die Art/Umfang einer solchen
Kampagne sowie auf die zeitnahe Umsetzung ab.
Wir erwarten eine Rückmeldung im zweiten Quartal 2024, die dem Sozialausschuss vorgelegt werden soll.
Begründung
Bezugnehmend auf den Bericht 2024/12914-01-01 im Sozialausschuss am 02.07.2024 sieht der sozialpsychiatrische Dienst des Gesundheitsamts eine Aufklärungskampagne zur psychischen Gesundheit in Lübeck als positiv an. Es ist zu berücksichtigen, dass bereits eine Vielzahl von Angeboten bestehen, über die wir zusammenfassend im Juli berichtet haben.
Definition
Eine Kampagne zur psychischen Gesundheit zielt darauf ab, das Bewusstsein für psychische Erkrankungen zu schärfen, Stigmata zu reduzieren und Zugang zu Unterstützungsangeboten zu erleichtern. Solche Kampagnen sprechen verschiedene Zielgruppen an und können sowohl präventiv als auch akut wirken. Sie nutzen Medien, Veranstaltungen und direkte Interaktionen, um Botschaften zu übermitteln.
Positive Beispiele
1.“Offensive Psychische Gesundheit" (Deutschland): Eine Initiative der Bundesregierung, die durch bundesweite Aufklärungskampagnen das Bewusstsein für psychische Erkrankungen schärft und konkrete Hilfsangebote aufzeigt. Sie verbindet Online-Ressourcen mit lokalen Aktivitäten.
2. „Irrsinnig Menschlich e.V.": Dieser Verein organisiert seit Jahren interaktive Veranstaltungen an Schulen und Universitäten, um junge Menschen für das Thema psychische Gesundheit zu sensibilisieren. Die "Verrückt? Na und!"-Workshops sind ein Herzstück des Programms.
3. „Not myself today" (Deutschland): Eine Initiative, die speziell auf Unternehmen abzielt, um psychische Gesundheit am Arbeitsplatz zu fördern und eine offene Kommunikation zwischen Mitarbeitenden und Arbeitgebern zu ermöglichen.
Mögliche Kampagnenstruktur für eine Stadt mit 200.000 Einwohnern
Zielsetzung:
1. Aufklärung: Wissen über psychische Gesundheit vermitteln und die Bedeutung der Früherkennung betonen.
2.Entstigmatisierung: Negative Vorurteile gegenüber psychischen Erkrankungen abbauen.
3.Unterstützung: Zugang zu lokalen Hilfsangeboten und Ressourcen erleichtern.
Hauptkomponenten:
1. Öffentlichkeitsarbeit: Verwendung von Printmedien und lokalen Radiosendern zur Verbreitung der Kampagnenbotschaften.
2 Workshops und Veranstaltungen: Interaktive Seminare in Schulen, Arbeitsplätzen und Gemeindezentren.
3. Partnerschaften: Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen, Psychologen und Gesundheitsbehörden.
4. Niedrigschwellige Unterstützung: Einbeziehung von vorhandenen Angeboten und Kontaktstellen.
Geschätzter Ressourcenbedarf
1. Personal, v.a. intern 2.530. Je nach Intensität der Punkte werden 1-2 zusätzliche Vollzeitstellen erforderlich sein. Der derzeitige Personalbestand lässt eine Ausweitung der Tätigkeiten derzeit nicht zu.
2.Medien und Materialien: Online-Werbung, Druckkosten für Flyer, Poster und Broschüren
3.ggf. Events, Workshops
4. Website und digitale Ressourcen: Entwicklung oder Aktualisierung einer Kampagnen-Website
Erfolgsmessung
1.Reichweite: Anzahl der erreichten Personen (z. B. durch Online-Analytik und Teilnehmendenzahlen).
2. Feedback: Umfragen zur Wahrnehmung und Wirkung der Kampagne.
3. Nachhaltigkeit: Anzahl der neu etablierten Unterstützungsangebote oder Kooperationspartner.
Für eine Kampagne gem. der dargestellten Punkte wäre ein zielgenauerer Antrag und notwendige Ressourcen daher erforderlich.
Anlagen
keine
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